Mein schönster Spanienmoment – jeden Tag!

Mein schönster Spanienmoment – jeden Tag!

Für ihren Bericht hat Maja sich für ein ganz alltägliches Highlight ihres Auslandsjahrs entschieden: den Besuch von spanischen Cafés und »Bars«.

Während Majas Auslandsjahr in Spanien gab es viele außergewöhnliche, aufregende Momente. Aber für ihren Bericht für unsere Jubiläumsreihe »25 Auslandsmomente« hat sie sich für einen ganz alltäglichen entschieden: den Besuch von spanischen Cafés und »Bars«.

Als ich gebeten wurde, meinen schönsten Moment zu beschreiben, kam ich ins Grübeln und es fällt mir nach wie vor schwer, mich auf ein Erlebnis festzulegen – gerade, weil es so unfassbar viele gab: zahlreiche Sonnenauf- und Untergänge in Granada selbst oder auch am Meer, Skifahren in der Sierra Nevada, atemberaubende Ausblicke beim Wandern, die Semana Santa hautnah als Orchestermitglied erleben zu dürfen, ein 10 km-Lauf durch ganz Granada durchs Albaícin und hoch zur Alhambra, Reisen innerhalb des Landes… All diese Momente waren auf ihre Art und Weise besonders, aufregend und einprägsam. Aber dann gab es da noch einen Lieblingsmoment – klein, unscheinbar und immer wiederkehrend: Der Café- und Barbesuch.

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Eine spanische »Bar« ist allerdings nicht mit der deutschen Bedeutung gleichzusetzten, vielmehr ist es eine Art Imbiss. Hier gibt es die weltbekannten »Tapas«, aber anstatt überteuert, wie überall außerhalb von Spanien, zu einem fairen Preis. Während morgens gerne »Pan con Tomate« (Toast mit geriebener Tomate und Olivenöl) gegessen wird, reicht das Angebot vom typischen »Bocadillo« (Sandwich/belegtes Brötchen) über Mandeln und Oliven, hinzu »Salmorejo« (kalte spanische Tomatensuppe) und anderen Leckereien. In Granada bekommt man, sobald man ein Getränk bestellt, die Tapas sogar gratis dazu.

Die Bar könnte man auch als Mittelpunkt des spanischen sozialen Lebens bezeichnen. So trifft man dort Menschen jeden Alters (von Kindern bis Senioren), Geschlechts und fast allen Gesellschaftsschichten. Ich war dort sowohl mit Freunden, meiner Gastfamilie (mindestens ein- bis zweimal die Woche) oder eben auch allein. Manchmal war ich auch allein in Cafés, die etwas ruhiger waren und nicht die klassischen Bars mit Musik, lautstarken Unterhaltungen und viel spanischem Temperament.

Jeder Bar- und Cafébesuch war anders und auf seine Weise schön. Da waren die wöchentlichen Churro-Frühstücke mit meiner Freundin aus Norwegen, Familienausflüge, tiefergehende Gespräche mit meiner Gastmutter oder Freundinnen oder der berühmte Abschluss-Cortado (Espresso mit heißer Milch) mit meinem Literatur-Kurs, den es immer in der letzten Stunde vor den Ferien gab.

Doch gerade, wenn ich alleine im Café oder in der Bar saß, und das Leben um mich herum oder die vorbeiflanierenden Leute beobachtete, war es immer ein Moment des Reflektierens. Ein Moment, in dem ich wieder realisierte, dass das gerade kein Traum, sondern mein Leben (für 10 Monate) ist. Ein Moment, in dem ich unglaublich viel Dankbarkeit spürte für diese Möglichkeit. Ein Moment, in dem ich lächelnd die vorbeiziehenden Touristen beobachtete und es kaum fassen konnte, an einem Ort zu leben, an dem andere Urlaub machen. Jetzt ist es ein Moment der Nostalgie und es ist das, was mir am meisten fehlt – das spanische Lebensgefühl, die spanische Mentalität.

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Genauso oft kamen auch Gespräche mit Fremden zustande, aber auch in diesem Falle mit Menschen jeden Alters. Mit den Café- oder Barbesitzern, anderen Studenten (Granada ist eine absolute Universitätsstadt) oder auch älteren Menschen. Gespräche, die in Deutschland oftmals wohl eher nicht zustande gekommen wären oder wo man sich aus der deutschen Perspektive direkt fragen würde: Was will diese Person jetzt von mir? Die Antwort ist einfach: ein gutes Gespräch und Interesse am Austausch, genau das, wofür Organisationen wie Stepin auch stehen, nur eben im Kleinen, im Alltag. Diese Offenheit ist etwas, wovon wir uns oft noch eine Scheibe abschneiden können.

Natürlich hätte ich für diesen Bericht auch einen der epischen und aufregenden Momente meines Auslandsjahres nehmen können, allerdings bestand der Großteil meines Aufenthaltes eben doch aus meinem Alltag in Granada und der Café- und Barbesuch war essentieller Bestandteil dessen. Und genau dieser (sich wiederholende) Moment und die mit ihm verbundenen Gespräche und Reflektionen war und ist eine meiner schönsten Erinnerungen an Spanien und Granada.

Eure Maja

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