Auslandsjahr oder kürzerer Schüler:innenaustausch: So kommst du gut an

Ankunft in der neuen Heimat | Travel-Tipps High School

Der lange Flug ist endlich vorbei. Das Flugzeug rollt langsam zu seiner Parkposition. So langsam beginnt das Kribbeln und die Aufregung: Was mag dich nach dem Ausstieg erwarten? Damit du nicht ganz ins Ungewisse gehst, haben wir für dich ein paar Informationen für deine ersten Tage in der neuen Heimat aufgeschrieben.

Checkliste: Diese Dokumente brauchst du bei der Passkontrolle!

Endlich! Nachdem das Flugzeug gelandet ist und du es nach einer gefühlten halben Ewigkeit verlassen kannst, geht es für dich am Zielflughafen zunächst zur Passkontrolle. Dafür solltest du alle wichtigen Unterlagen griffbereit haben, um Verzögerungen zu vermeiden. Beim Durchsehen deines Reisepasses, des Visums und des Einreiseformulars wird der Beamte am Schalter dich wahrscheinlich auch nach deinem Rückflugtermin oder deinem Rückflugticket fragen.

Hier findest du eine Checkliste der wichtigsten Dokumente:

  • Reisepass Prüfe vor der Abreise, ob dein Reisepass noch gültig ist.Einige Länder verlangen eine Mindestgültigkeit von 6 Monaten über das Einreisedatum hinaus.
  • Visum (falls erforderlich)Je nach Zielland und Staatsangehörigkeit kann ein Visum erforderlich sein.Vergewissere dich, dass du das richtige Visum für den Zweck deiner Reise hast.
  • Einreiseformular (falls erforderlich)In einigen Ländern gibt es dieses Formular bereits im Flugzeug.Achte darauf, dass du es korrekt und leserlich ausfüllst.
  • Rückflugticket oder Nachweis des Rückflugdatums (falls erforderlich)Einige Einreisekontrollen verlangen einen Nachweis über die geplante Ausreise.
  • Nachweis der Adresse im Zielland (falls erforderlich)In einigen Ländern muss der Aufenthaltsort während des Aufenthalts angegeben werden. Notiere dir deshalb die Adresse deiner Gastfamilie.

Schüleraustausch rund um die Welt

Wie viel kostet eigentlich so ein Auslandsjahr? Und wo kann ich überall hin? Sieh dir unsere Preisliste für alle Gastländer an und stürze dich in die Qual der Wahl.

Aufenthalt in den USA: Keine Scherze mit dem Immigration Officer, bitte!

Als Teilnehmer:in des Programms »Schüler:innenaustausch USA«, musst du einen kurzen Stopp beim Immigration Officer einlegen. Keine Panik, denn meist verläuft dieser Besuch ohne Probleme, wenn man bei der Wahrheit bleibt und sich keine Scherze mit dem Beamten erlaubt. Im Wesentlichen möchte dieser nur wissen, ob man über ein gültiges Visum verfügt, die Geldmittel stimmen und man nicht vorhat, illegal in das Land einzuwandern.

Dabei werden gerne Fragen zu Zweck und Dauer des Aufenthalts, vorherigen Reisen in die USA und möglichen Verwandten im Land gestellt. Außerdem werden deine Fingerabdrücke elektronisch von der gesamten Hand erfasst und ein digitales Foto von dir gemacht.

Vorsicht bei Gastgeschenken: Jetzt wartet nur noch der Zoll auf dich...

Für die Zollkontrolle füllst du das im Flugzeug ausgehändigte Einreiseformular aus, auf dem du neben deinen persönlichen Daten auch die Dinge aufführst, die du in das Zielland einführst. Stelle also sicher, dass du keine verbotenen Dinge dabeihast, wie z.B. Alkohol, Pralinen mit Alkohol, bestimmte Lebensmittel oder Pflanzenarten, Messer oder Gegenstände aus Elfenbein.

In Neuseeland sollten aufgrund strenger Quarantänevorschriften Wanderschuhe und weitere Outdoor-Ausrüstungen gründlich gereinigt sein. Die Zollbestimmungen eines jeden Landes solltest du in jedem Fall beachten!

Beachte: Teilnehmer:innen von Stepin werden vor der Ausreise über die Einreisebestimmungen ihres Ziellandes unterrichtet.

Hilfe, mein Gepäck ist weg!

Für den unwahrscheinlichen Fall, dass dein Gepäck verloren gegangen ist, heißt es erst einmal Ruhe bewahren. Solche Dinge sind ärgerlich, aber kein Weltuntergang, da die meisten Gepäckstücke innerhalb von 24 Stunden wieder auftauchen. Nach internationalen Bestimmungen bist du jedoch verpflichtet, den Verlust und auch Beschädigungen am Koffer sofort der Fluggesellschaft oder an einem (falls vorhanden) Lost & Found Schalter zu melden, und zwar noch bevor du den Flughafen verlässt. Dort füllst du einen sogenannten Property Irregularity Report (P.I.R.) aus, mit dem du das Recht auf Entschädigung erhältst.

Vor dem Abflug solltest du deinen Koffer unbedingt mit der Adresse der Gastfamilie und nicht der Orientation versehen – auch wenn du noch an einer Orientation im Zielland teilnimmst. Manchmal dauert es auch länger als 24 Stunden bis der Koffer wieder auftaucht und es wäre sehr ärgerlich, wenn du dann schon weitergereist bist.

Ein kleiner Tipp: Wichtige Medikamente, Kontaktlinsenbehälter, Reiseunterlagen bzw. die Dinge, die du unbedingt brauchst und nicht mal eben im Supermarkt kaufen kannst, packst du am besten in dein Handgepäck.

Endlich! Da wartet deine Gastfamilie!

Endlich ist der Moment gekommen! Du triffst deine Gastfamilie. Von Fotos her kennst du sie ja bereits und vielleicht habt ihr auch schon telefoniert oder geskypt. Doch ein Treffen ganz persönlich ist doch nochmal etwas Anderes. Schnell noch den Koffer eingesammelt, gehst du zum Ankunftsbereich, an dem deine Gastfamilie auch schon wartet. Du hältst Ausschau nach deinem Namensschild oder Gesichtern, die dir irgendwie bekannt vorkommen.

Und da! Mitten im Gedränge stehen sie. Ein aufregender und irgendwie surrealer Moment. Doch dann liegt ihr euch auch schon in den Armen. Auf dem Weg zu eurem Zuhause, wirst du mit Fragen gelöchert, von denen du nur die Hälfte verstehst. Wahrscheinlich wirst du konstant sagen müssen »Tut mir leid, könnt ihr das noch einmal wiederholen?« Aber keine Panik! So ergeht es den meisten Austauschschüler:innen. Schnell wirst du dich an den befremdlich wirkenden Akzent gewöhnen und dich schon nach einigen Wochen ohne größere Probleme unterhalten können.

Nach der Autofahrt zu deinem neuen Zuhause und vielen ersten Eindrücken, die du währenddessen beim Vorbeifahren gesammelt hast, folgt dann meistens ein erstes gemeinsames Essen. Dann verteilst du die sorgfältig ausgewählten Gastgeschenke und die Hausbesichtigung steht auch noch an. Nachdem du dein Zimmer bezogen, deinen Koffer ausgepackt hast und bereit für deine erste Nacht im neuen Heim bist, schreibst du am besten noch schnell eine Nachricht an deine Eltern, mit dem Hinweis, dass du gut angekommen bist und dich alle freundlich empfangen haben. Da beruhigt die Gemüter daheim ungemein!

Erste Erfahrungen bei den aufregenden »Orientation Days«!

Beinhaltet dein Schüler:innenaustausch ein Vorbereitungsseminar, dann geht es mit anderen Jugendlichen je nach Gastland zunächst nach Sydney, London, New York oder in eine andere aufregende Stadt. Die Orientation Days bieten dir viele Infos rund um das Land, dessen Einwohner und Kultur. Nach dem langen Flug hast du die Möglichkeit, dich zu akklimatisieren und ein erstes Gefühl für dein Gastland zu bekommen, bevor du auf deine Gastfamilie triffst. Außerdem wirst du hier viele andere High School-Teilnehmer:innen aus aller Welt kennenlernen und kannst so schon mal deine Sprachkenntnisse austesten.

Neben dem »Unterricht« unternehmt ihr natürlich während dieser Tage viel zusammen, geht auf Sightseeing Tour und erkundet die Stadt. Und kurz darauf sitzt du auch schon wieder im Flieger zu deiner Gastfamilie.

Die Organisation deiner ersten Tage

Deiner Gastfamilie und dir dienen die ersten Tage dazu, euch gegenseitig kennenzulernen. Du lernst ihren Tagesablauf und ihre Gewohnheiten kennen und erste Regeln für ein harmonisches Zusammenleben werden aufgestellt. Vielleicht machst du dich auf eigene Faust oder mit deinem Gastbruder/ deiner Gastschwester auf, um den neuen Schulweg und die Umgebung zu erkunden. Du triffst auf weitere Familienangehörige und Freunde der Familie, gehst mit zum Supermarkt oder zur Theateraufführung deiner jüngeren Gastgeschwister. Alle werden großes Interesse an dir haben und du musst sicherlich mehr als einmal erzählen, was dich zu deinem Austausch bewegt und warum du gerade dieses Gastland ausgewählt hast.

Du wirst auf keinen Fall einsam sein: Mach einfach alles mit!

Nimm in jedem Fall alle Angebote deiner Gastfamilie an, gehe mit Ihnen zu Kirchenveranstaltungen, zum Sport, Geburtstagsfeiern oder zum Abendessen bei den Nachbarn, auch wenn einiges für dich zunächst langweilig klingt. Du bist dort, um neue Erfahrungen zu sammeln und das gelingt nur, wenn du für alles offen bist. Unter Umständen empfindet es deine Gastfamilie auch als sehr unhöflich, wenn du dich nicht an den Familienaktivitäten beteiligst.

Mit einem Jetlag planen: Da kommst du schnell raus.

Übrigens kann es in den ersten Tagen vorkommen, dass du unter einem Jetlag leidest, gerade dann, wenn deine neue Heimat mehrere Stunden Zeitverschiebung zu Deutschland hat.

Als Faustregel gilt: Pro Stunde Zeitverschiebung in Richtung Westen braucht der Körper einen Tag, um sich umzustellen, bei Flügen nach Osten sogar eineinhalb Tage. Wenn du in eine andere Zeitzone fliegst, ist es eine Belastung für den Körper, da seine innere Uhr aus dem Takt gerät.

Dein erster (High) School-Tag

Nachdem du die ersten Tage mit deiner Gastfamilie verbracht und schon ein wenig die Stadt die Umgebung erkundet hast, folgt nun der erste aufregende Schultag an deiner High School. Alles wird dir zunächst ganz fremd erscheinen und du irrst orientierungslos und mit Herzklopfen in den Gängen herum, vorbei an den vielen unbekannten Gesichtern auf der Suche nach dem Büro, indem du dich vorstellen sollst.

Dort angekommen, erhältst du dann die wichtigsten Infos über den Schulalltag, in manchen Ländern, wie bei einem Schüler:innenaustausch in Australien und Schüler:innenaustausch in Neuseeland, deine Schuluniform und deinen Stundenplan.

Fächerwahl: Mach mal was Neues!

Ob du einen festen Stundenplan bekommst oder du dir deine Fächer selbst zusammenstellen kannst, hängt von dem Land, der Art der Schule und der Jahrgangsstufe, in die du eingestuft wirst, ab. In einigen Ländern, wie USA, Kanada, Australien oder Neuseeland ist es sogar üblich, dass du dir aus einem breiten Fächerangebot einige Lieblingsfächer aussuchen kannst.

Sollte dir diese Möglichkeit offen stehen, scheue dich nicht mal »ungewöhnliche Fächer« z.B. Kochen, Theater, Gewichtheben, Töpfern, Journalismus oder Outdoor Education auszuwählen, um eventuell mal ganz neue Seiten und Talente an dir zu entdecken. Meist steht dir für die gesamte Zeit deines Aufenthaltes ein Beratungslehrer zur Seite, an den du dich mit all deinen Fragen und Problemen wenden kannst.

Das erste Kennenlernen...

In den ersten Tagen an der High School solltest du übrigens nicht traurig sein, wenn dir zunächst kaum jemand Beachtung schenkt. Es ist wirklich nicht untypisch, wenn deine Klassenkameraden dich als neuen Mitschüler:innen erst einmal ein wenig beobachten und nicht direkt ansprechen. Sei jedoch stets offen und freundlich, zeig Interesse und hab keine Angst Fehler beim Sprechen zu machen. Dann wirst du sicherlich bald Kontakte knüpfen und erste Freundschaften schließen. Niemand wird dich wegen deiner kleinen sprachlichen Unsicherheiten verurteilen. Ganz im Gegenteil! Wahrscheinlich erntest du eher Bewunderung, weil du diesen großen Schritt gewagt hast.

Heimweh: Was tun, damit es schnell verschwindet?

Sollte in den ersten Tagen noch nicht alles so laufen, wie du es dir anfangs erhofft hast, ist es nicht unwahrscheinlich, dass du, so weit entfernt von deiner Familie und deinen Freunden, ein wenig Heimweh verspürst. Gedanken wie »Warum tue ich mir das hier nur an?« oder »Ich schaffe das doch alles nicht« schwirren vielleicht in deinem Kopf herum. Am liebsten würdest du dich jetzt an deinen Laptop oder ans Telefon setzen und Kontakt zu deiner Familie daheim aufnehmen.

Dabei solltest du aber bedenken, dass deine Eltern und Freund:innen die Situation vor Ort nicht beurteilen können und dir mit gutgemeinten Ratschlägen vielleicht sogar eher schaden als helfen. Versuche also kleinere Probleme vor Ort zu lösen. Die meisten erscheinen nach einigen Tagen vielleicht auch gar nicht mehr so schlimm und verschwinden ganz von selbst.

FAQ

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