Weihnachten in den USA

Genau wie bei uns ist es in vielen amerikanischen Familien eine Zeit, in der die gesamte Familie zusammenkommt und feiert. Das führt bei vielen Austauschschülern zu gemischten Gefühlen, schließlich verbringt jeder von uns Weihnachten meistens im Kreis der eigenen Familie. Die Chance, ein echtes American X-Mas zu erleben, solltest du allerdings genießen, denn nicht jeder bekommt die Gelegenheit dazu.

Geht es wirklich zu wie im Weihnachtsfilm »Schöne Bescherung«? Muss man sich unter dem Mistelzweig küssen? Und leuchtet und glitzert die ganze Nachbarschaft wirklich vor lauter Weihnachtsdeko? Das alles kannst du während deines Schüleraustausch in den USA herausfinden!

Vor Weihnachten: Happy Thanksgiving

Bevor es an die Weihnachtstage geht, feiern die Amis noch einen anderen Feiertag, der fast genauso wichtig ist wie Weihnachten: Thanksgiving.

Der Feiertag ist in etwa mit dem deutschen Erntedankfest zu vergleichen, beinhaltet aber noch einige andere Traditionen als die deutsche Variante des Feiertags. Thanksgiving wird jeweils am vierten Donnerstag im November gefeiert. An diesem Tag versammelt sich die ganze Familie und es wird zusammen gegessen. Häufig gibt es Truthahn mit gravy (dt. Bratensoße), Kartoffelpüree und Gemüse.

Geschenke auspacken im Pyjama

Der 24. Dezember, auch Christmas Eve genannt, wird in der Regel eher ruhig verbracht und als Vorbereitung auf den nächsten Tag gesehen. Abends hängst du mit deinen Gastgeschwistern die Christmas Stockings an den Kamin oder ans Treppengeländer und ihr stellt Milch und Kekse für Santa Claus sowie Karotten für seine Rentiere bereit, damit sie sich auch stärken können, wenn sie nachts die Geschenke bringen. Viele Familien gehen traditionell an diesem Tag in die Kirche und essen danach gemeinsam.

Die Bescherung findet dann am Morgen des 25. Dezember (Christmas Day) statt, dem wichtigsten Weihnachtsfeiertag in den USA. Morgens werden meist sogar im Pyjama die Geschenke unterm Weihnachtsbaum ausgepackt. Wenn dann alle Geschenke bewundert und ausprobiert wurden und ihr euch alle schick gemacht habt, werden Freunde und Verwandte besucht (oder Besuch wird empfangen) und es gibt natürlich das Weihnachtsessen.

Ähnlich wie an Thanksgiving gibt es bei vielen Familien gefüllten Truthahn mit zahlreichen Beilagen und einem Nachtisch. Der 26. Dezember wird in den USA nicht gefeiert.

Geschenke für die Gastfamilie

In den USA werden die Kinder an Weihnachten oft reichlich beschenkt und auch du wirst einige Geschenke auspacken dürfen. Um deiner Gastfamilie an Weihnachten auch eine Freude zu machen, kannst du dir beispielsweise von deinen Eltern typisch deutsche Weihnachtsartikel schicken lassen: Lebkuchen, Spekulatius, Dominosteine, eine CD mit deutschen Weihnachtsliedern oder einen schönen Nussknacker. So kannst du deiner Gastfamilie die deutschen Weihnachtstraditionen näherbringen.

Weitere Unterschiede zum deutschen Weihnachtsfest

Keine Schokolade im Stiefel? Wunder dich am 6. Dezember nicht, wenn du keine Süßigkeiten in deinen Schuhen vorfindest. Nikolaus wird in den USA nämlich nicht gefeiert. Aber überrasch deine Gastfamilie doch mit einem Schoko-Weihnachtsmann im Stiefel, die werden Augen machen, wenn sie sich morgens die Schuhe anziehen wollen.

Eine vorweihnachtliche Tradition, die in den USA viel stärker praktiziert wird als hier, ist das Schreiben und Versenden von Weihnachtskarten an Familie und Freunde. Mach doch einfach mit und lass so Familie und Freunde daheim an deinem American X-Mas teilhaben!

Während hier das Christkind die Geschenke bringt, werden amerikanische Kinder von Santa Claus beschenkt. Der liebenswürdige, dicke Herr mit Rauschebart reist mit seinen neun Rentieren (Dasher, Dancer, Prancer, Vixen, Comet, Cupid, Donner, Blitzen und Rudolph) vom Nordpol an, um die Geschenke zu verteilen.