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Aaron in Neuseeland #1: Ankunft im Land der langen weißen Wolke

Aaron in Neuseeland #1: Ankunft im Land der langen weißen Wolke

Stepin-Stipendiant Aaron hat sich auf das Abenteuer Auslandsjahr eingelassen. Erfahre alles über seine ersten Tage im Kiwi-Land!

Stepin-Stipendiat Aaron hat sich auf das Abenteuer Schüleraustausch in Neuseeland eingelassen und wird die kommenden Monate am Avondale College in Auckland zur Schule gehen. In seinem ersten Bericht beschreibt er seine ersten Tage im Land der Kiwis.

Weltneugier…

… das ist es, was mich dazu bewegt hat, mich auf das Abenteuer Auslandsjahr einzulassen. Doch je näher die Ausreise rückte, desto mehr wich die Neugier der Ungewissheit.

Am Montag, den 17. Juli, war es dann so weit. Meine Eltern wollten mich unbedingt zum Flughafen bringen, wofür ich Ihnen wirklich dankbar bin, auch wenn der Abschied nicht leicht war. Es war schon eine etwas surreale Atmosphäre: Meine Eltern und ich, alle drei die Anspannung und Ungewissheit überspielend und gleichzeitig in dem Wissen, den jeweils anderen ein Jahr lang nicht zu sehen.

Flug nach Aotearoa

Aotearoa – so heißt Neuseeland in der Sprache der Maori: Das Land der langen weißen Wolke.

Wir kamen also am Flughafen an, checkten ein und orientierten uns erstmal ein bisschen. Dabei traf ich dann auf die ersten meiner Mitreisenden – Zum Glück war ich nicht allein, sondern konnte mich gleich mit den anderen Steppies austauschen. Das hat mir den Abschied zumindest leichter gemacht. Kurz darauf gab´s dann noch schnell ein Gruppenfoto von uns allen zur Erinnerung und die »finale« Verabschiedung von den Eltern. Ich war einfach nur tierisch aufgeregt, als es dann hieß: »Flug EK048 nach Dubai beginnt jetzt mit dem Boarding.« Und so ging es los.

Als wir dann nach 26 Stunden eines zum Teil ordentlich turbulenten Fluges in Auckland landeten, war es 9 Uhr morgens, also nix mit schlafen. 10 Stunden musste ich noch wach bleiben, um nicht dem Jetlag zum Opfer zu fallen. Als dann aber das Taxi kam und ich mit den anderen Steppies zu unserer Unterkunft fuhr, kam ich aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Da war sie nun: Meine neue Heimat für das nächste Jahr: Neuseeland. Oder soll ich besser sagen: Neu- Sehland?

Die ersten Tage

Nachdem wir in unserer Unterkunft (lustigerweise einem Mädcheninternat) angekommen waren, zeigte uns einer der Betreuer den Weg zur nächstgelegen Mall. Wir »gingen« also – wenn man das so nennen kann – los und schauten uns einfach in der Umgebung um. Der Baustil wirkte auf mich eher amerikanisch, soll heißen: so gut wie jeder hat sein eigenes Haus. Daher rührt auch die schiere Größe von Auckland, es ist nämlich doppelt so groß wie London.

An Tag Nummer 2 ging es dann in die Innenstadt: Der berühmte Skytower, das War Memorial Museum und ein Maorikonzert mit anschließendem Haka (der Kriegstanz der Maori und Wahrzeichen des neuseeländischen Rugbyteams) waren nur einige der Stationen.

Dann kam Tag Nummer 3, der Tag der Entscheidung. Welche Entscheidung? Naja, es gab ja auch noch die Gastfamilien. Wir warteten nun also alle gespannt auf unsere Gastfamilien und wenn ich gespannt sage, meine ich gespannt. Eine solch knisternde Stimmung wie in diesem Raum habe ich selten erlebt.

Meine Gastfamilie

Als mein Gastvater kam, war ich gespannt wie ein Flitzebogen. Mit ihm werde ich ein ganzes Jahr zusammenleben. Meine Gastfamilie kann ich eigentlich kurz und knapp mit einem Wort beschreiben: Jackpot. Gleich am ersten Abend nahmen sie mich mit zu einem Familienessen, bei dem ich nur nette Leute kennengelernt habe. Es gab tolles Essen, wir haben Spiele gespielt und am Ende sogar gesungen. Das kann ich glücklicherweise ganz leidlich. Schon am ersten Abend war ich ein richtiger Teil der Familie.

Ich erzählte von Deutschland, meiner Reise und meinen ersten Eindrücken von Neuseeland. Ich hätte mir diesen Abend kaum schöner vorstellen können. Am Tag darauf lernte ich dann meine Gastgeschwister kennen. Sie waren davor noch auf Reisen gewesen und einen Tag nach meiner Ankunft zurückgekommen. Erst traf ich Vega aus Hong Kong, kurz darauf Nicholas aus Kanada und dann Nani aus Chile. Eine kunterbunte Familie aus der ganzen Welt.

Was will man mehr?

Die Schule und erste Bedenken

Ach ja, die Schule. Meine Schule in Dresden, das Kreuzgymnasium, hat knapp 700 Schüler. Hier sind es 2.800. Das ist schon eine Hausnummer.

Und als ich Montagmorgen, aufgeregt und glücklich zugleich, auf dem Weg zur Schule war, habe ich mir schon Gedanken gemacht. Finde ich mich in so einer großen Schule zurecht? Sind meine Mitschüler nett? Und so weiter, und so weiter. Die Fragen haben sich dann in den folgenden Tagen nicht nur geklärt, sondern es war ein Erfolg auf ganzer Linie.

Neuseeländische Offenherzigkeit

Das Avondale College ist trotz der vielen Schüler recht übersichtlich. Nach ein, zwei Tagen habe ich mich ohne Probleme zurechtgefunden. Und waren meine Mitschüler nett? Nett ist gar kein Ausdruck. Ich habe von vielen Leuten gehört, dass die Neuseeländer sehr offen und freundlich sein sollen, aber in diesem Ausmaß hätte ich es mir nicht erträumen können. Wirklich – fast jeder meiner Mitschüler ist auf mich zugekommen, hat sich vorgestellt und einfach ein bisschen gequatscht.

Und wenn jemand Angst haben sollte, sein Englisch wäre nicht gut genug, ich kann nur sagen, dass es einen International Student an meiner Schule gibt, der bei seiner Ankunft nur die Worte »Fast & Furious« kannte. Alles in allem bereue ich keinesfalls, mich auf den Weg gemacht zu haben. Es ist einfach nur toll! Nun sehen wir mal, was die Zeit noch so bringen wird.

Ich werde hier ab und an berichten. Wenn ihr Lust habt, könnt ihr meine Abenteuer im Land der Kiwis ja weiterverfolgen.

Euer Aaron