Das amerikanische Schulsystem: Alles zu High School, Noten & Spirit

Sabrina JacobsGeschätzte Lesezeit 7 min.
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Das amerikanische Schulsystem | Travel-Tipps

Yellow School Busses, Schließfächer auf dem Flur und der berühmte "School Spirit": Das amerikanische Schulsystem unterscheidet sich radikal von dem, was du aus Deutschland kennst. Es ist flexibler, bunter und oft der Mittelpunkt des sozialen Lebens.

Doch wie genau funktioniert die High School? Welche Noten gibt es und welche Fächer kannst du wählen? In diesem Artikel erfährst du alles Wichtige über den Aufbau, den Unterschied zu Deutschland und warum die High School das Herzstück deines Schüleraustauschs mit Stepin sein wird.

Das amerikanische Schulsystem einfach erklärt

Der größte Unterschied vorweg: Einheitlichkeit. Während wir in Deutschland früh zwischen Hauptschule, Realschule und Gymnasium trennen, gehen in den USA (fast) alle Schüler:innen auf dieselbe Schule. Das amerikanische Schulsystem ist darauf ausgelegt, Talente individuell zu fördern – unabhängig von der Schulform.

Zwar gibt es private Schulen, aber der Großteil der amerikanischen Teenager besucht die staatlichen Public High Schools. Da Bildung in den USA Sache der einzelnen Bundesstaaten ist, können Lehrpläne und Ferienzeiten je nach Region variieren – langweilig wird es also nie!

Erfülle dir deinen amerikanischen Traum

Schüleraustausch USA

Du träumst davon, Amerika hautnah zu erleben? Unser Austauschprogramm in den USA bietet Schüler:innen die einzigartige Möglichkeit, nicht nur ihre sprachlichen Fähigkeiten zu verbessern, sondern auch tief in das amerikanische Leben einzutauchen.

Aufbau: Von der Elementary School bis zum Abschluss

Das System ist wie eine Leiter aufgebaut, die alle gemeinsam erklimmen:

  1. Elementary School (Grundschule): Meistens bis zur 5. oder 6. Klasse.
  2. Middle School / Junior High: Die Brücke zur Oberstufe (bis ca. 8. Klasse).
  3. High School: Ab der 9. Klasse (ca. 14 Jahre) beginnt die wichtigste Zeit – auch für dich als Austauschschüler:in.

Die 4 Jahre der High School

In den USA sagst du nicht "Ich bin in der 11. Klasse", sondern du trägst stolz deinen Titel:

  • 9. Klasse: Freshman
  • 10. Klasse: Sophomore
  • 11. Klasse: Junior
  • 12. Klasse: Senior (Abschlussjahrgang)

Ablauf des Schuljahres

Bei deinem Schüleraustausch in den USA ist das Schuljahr wie bei uns in Deutschland in zwei Halbjahre aufgeteilt. Das Schuljahr beginnt im August/Anfang September. Das erste Halbjahr endet im Januar und das zweite im Mai/Juni. Zeugnisse gibt es zweimal im Schuljahr. Nach Ende des Schuljahres folgen die langen Sommerferien, die für viele Austauschschüler:innen ein Highlight sind und noch zum Reisen genutzt werden, bevor es wieder zurück ins Heimatland geht. Außerdem gibt es noch Weihnachtsferien, die »Spring Break« im Frühling und Ferien zu »Thanksgiving«, dem amerikanischen Erntedankfest Ende November.

Online Infoveranstaltung: 07.01. um 19 Uhr

Du träumst von einem High School-Aufenthalt in den USA und möchtest dir einen Überblick verschaffen, wie ein High School-Aufenthalt in den USA abläuft? Bei unserer Online Infoveranstaltung bekommen du und deine Erziehungsberechtigten einen guten Eindruck - ganz bequem von zu Hause aus. Das Highlight: Simon von unserer Partnerorganisation schaltet sich live aus den USA dazu und beantwortet alle deine Fragen rund um den High School-Aufenthalt im USA Classic-Programm.

USA vs. Deutschland: Die wichtigsten Unterschiede

Damit du dich schneller zurechtfindest, haben wir die Systeme direkt verglichen:

  • Du hast keine feste Klasse, die von morgens bis mittags zusammenbleibt. In jedem Kurs triffst du neue Leute.
  • Ähnlich wie an einer deutschen Uni wählst du deine Kurse selbst.
  • Du bist ein Mathe-Genie, aber Geschichte fällt dir schwer? Kein Problem. Du kannst Kurse in verschiedenen Schwierigkeitsgraden (»Regular«, »Honors«, »AP – Advanced Placement«) belegen.
  • Die Schule ist ein Lebensort. Mittagspause in der Cafeteria und Nachmittagsaktivitäten gehören fest dazu.

Tipp für deinen Austausch: Bei unserem Angebot kannst du dir deine Wunsch-Schule sogar aussuchen! Möchtest du Meeresbiologie in Florida belegen oder in Kalifornien im Orchester spielen? Du hast die Wahl.

Fächerwahl: Mehr als nur Mathe und Deutsch

Ein Highlight des amerikanischen Schulsystems ist die riesige Auswahl an Wahlfächern (Electives). Zu Beginn des Schuljahres hilft dir dein Guidance Counselor (Vertrauenslehrer), deinen perfekten Stundenplan zu basteln.

Neben Pflichtfächern (Core Subjects) wie Mathe, Englisch und US-Geschichte, kannst du dich in spannenden Feldern ausprobieren

Hier kommt die Stärke des US-Systems voll zur Geltung: Du kannst Fächer wählen, die dir wirklich Spaß machen. Bist du kreativ? Dann tob dich in Fotografie, Web Design, Theater oder beim Kreativen Schreiben aus. Auch das Sprachenangebot ist mit Spanisch, Französisch und oft sogar Chinesisch breit gefächert und meist sehr praxisorientiert. Richtig einzigartig wird es bei den spezialisierten Kursen, die man in Deutschland oft vergeblich sucht: Von Psychologie und Anatomie über Ernährungskunde bis hin zur Rhetorik im Debattierclub kannst du Dinge lernen, die dich persönlich weiterbringen.

High School Spirit & Activities: Das Herz der Schule

In Deutschland gehen wir nach der Schule oft direkt nach Hause – in den USA fängt der Spaß dann erst an. Die Extracurricular Activities sind legendär.
Ob American Football, Cheerleading, Schulband, Schach-Club oder die Schülerzeitung: Nachmittags treffen sich alle wieder. Das stärkt den School Spirit. Du wirst schnell merken, wie stolz alle darauf sind, ein "Tiger", "Eagle" oder "Wildcat" (das Schulmaskottchen) zu sein.

Dein Weg in die USA: Stepin macht es möglich

Du willst den »High School Spirit« nicht nur lesen, sondern fühlen? Unser Austauschprogramm bringt dich direkt in Gastfamilien, die dir das echte Amerika zeigen.

  • Classic Programm: Das Abenteuer Überraschung: Wir finden landesweit die passende Gastfamilie für dich bei USA Classic!
  • Select Programme: Du bestimmst Region und Schule. Wähle zwischen Select Light (Wunsch-Schulbezirk & Gastfamilie) oder Select Internat (konkrete Privatschule & Campusleben). Hier findest du alle weiteren Select-Destinations.

Schüleraustausch rund um die Welt

Wie viel kostet eigentlich ein Auslandsjahr? Und wo kann ich überall hin reisen? Sieh dir unsere Preisliste für alle Gastländer an und entscheide selbst, wohin für dich die Reise gehen soll!

Noten in den USA: A, B, C statt 1 bis 6

Vergiss die Zahlennoten. Im amerikanischen Schulsystem wird mit Buchstaben bewertet. Das nimmt oft etwas den Druck, da der Fokus stärker auf Mitarbeit, Projekten und Tests liegt, statt auf einer einzigen großen Klausur.

Das Grading-System:

  • A (90-100%) = Sehr gut (Exzellent)
  • B (80-89%) = Gut (Überdurchschnittlich)
  • C (70-79%) = Befriedigend (Durchschnitt)
  • D (60-69%) = Bestanden (Ausreichend)
  • F (0-59%) = Nicht bestanden (Fail)

Wichtig zu wissen:

  1. GPA (Grade Point Average): Dein Notendurchschnitt wird als Punktwert (max. 4.0) errechnet. Das ist wichtig für College-Bewerbungen.
  2. Multiple Choice: Viele Tests sind zum Ankreuzen.
  3. SAT/ACT: Um nach der High School auf ein College oder eine University zu gehen, müssen US-Schüler diese standardisierten Aufnahmetests bestehen.

College oder Universität: Wie geht es nach der High School weiter?

Wurde der SAT-Test bestanden, können die amerikanischen Schüler:innen nach der High School ein College oder eine Universität besuchen. Colleges bieten häufig »nur« Bachelorabschlüsse, während an Universitäten auch Promotionen möglich sind. Demnach entsprächen College in Deutschland einer Fachhochschule, während Universität dasselbe bezeichnet.

Das Besondere am amerikanischen Schulsystem

Anders als in Deutschland hat das amerikanische System also keine unterschiedlichen Schulformen wie Hauptschule, Realschule, Gymnasium. Alle Schüler:innen besuchen die gleiche Schule, es können allerdings unterschiedliche Schwierigkeitsstufen in den Kursen gewählt werden. In der High School gibt es keine Klassenverbände, sondern teilweise sogar Klassenstufen-übergreifende Kurse. Das ermöglicht dir sehr viele verschiedene Leute kennenzulernen und viele Freundschaften zu schließen. Durch die Wahlfächer werden bestimmte Talente und Interessen gefördert und der Schulalltag besteht nicht nur aus eher »trockenen« Pflichtfächern.

Amerikanische High School sind Ganztagsschulen, das heißt, du bist von morgens bis abends beschäftigt, verbringst deine Mittagspause in der Kantine und kannst dich nachmittags den außerschulischen Aktivitäten widmen. Langeweile kommt da nicht auf! Da du mehr Zeit in der Schule als Zuhause verbringst, herrscht in amerikanischen Schulen ein guter Zusammenhalt, der durch Sportevents und Schulbälle wie »Homecoming« und »Prom« noch verstärkt wird. Der einzigartige »High School Spirit« wird sicherlich ein Highlight deines Austauschjahres sein.

FAQ

Jein. Das System ist flexibler. Da es keine Trennung in Gymnasium/Realschule gibt, wirken die Basiskurse oft etwas einfacher. Wählst du aber "AP-Kurse" (Advanced Placement) oder "Honors-Kurse", ist das Niveau oft sehr hoch und vergleichbar mit dem deutschen Leistungskurs.

Der Tag startet früh (ca. 8:00 Uhr) und ist stark strukturiert.

- Vormittags: Unterrichtsblöcke.

- 12:00 Uhr: "Lunch Break" – das soziale Highlight in der Cafeteria.

- Nachmittags: Weiterer Unterricht bis ca. 15:00 Uhr.

- Ab 15:00 Uhr: Sport, Clubs und Training auf dem Schulgelände.

Das Schuljahr ist in zwei Semester geteilt (Start: August/September).

- Winter Break: Weihnachten/Neujahr.

- Spring Break: Eine Woche im Frühling (März/April).

- Summer Break: Sehr lange Sommerferien (ca. 10–12 Wochen) von Ende Mai bis August.