Nova Scotia – Leonie

Leonie vor verschneiten Bäumen

Mein Name ist Leonie und ich bin seit Anfang September für zehn Monate in der kanadischen Provinz Nova Scotia. Nun berichte ich euch mal, wie ich die Vorweihnachtszeit sowie Weihnachten bzw. die Ferien verbracht habe.

Erster Schnee und »Christmas Parade« in Nova Scotia

Mitte November waren meine Gastfamilie, meine Gastgroßeltern und ich in Halifax, denn dort gab es die alljährliche »Christmas Parade«. Autos und Wagen wurden weihnachtlich geschmückt und es spielte Weihnachtsmusik. Man muss es sich vorstellen, wie eine Art weihnachtlicher Karnevalszug. Alle Leute standen am Straßenrand oder saßen mit Campingstühlen dort. Es war unglaublich schön. Am 23. November gab es dann den ersten Schnee, so dass sogar die Schule ausfiel. Zusammen mit meinen Geschwistern war ich draußen rodeln und habe mit ihnen Schneemänner gebaut. Ebenso waren wir später in unserem Whirlpool im Garten, was bei Schnee einfach noch viel schöner ist.

Start der Weihnachtsvorbereitungen

Und dann dauerte es auch nicht mehr lange bis zum 1. Dezember. Dem Tag, an dem man das erste Türchen öffnen konnte. Meine Gastfamilie hatte keinen Adventskalender, aber meine Mama in Deutschland hat mir einen kleinen geschickt, und somit konnte ich jeden Tag ein Bild öffnen. Nikolaus feiert man hier nicht, habe ich gelernt und auch sonst gibt es ein paar Unterschiede: Kanadier kennen zwar die oben beschriebene »Christmas Parade«, aber Weihnachtsmärkte gibt es hier nicht. Anfang Dezember hieß es dann ebenso: Weihnachtsdekoration hervorholen und das ganze Haus schmücken sowie Tannenbaum kaufen und diesen schmücken. Da wir bereits am 17. Dezember für zwei Wochen in den Urlaub gefahren sind, haben wir schon sehr früh einen Tannenbaum gekauft.

Meine Gastfamilie liebt Weihnachten, Weihnachtsmusik und Weihnachtsdekoration. Somit haben wir alle zusammen unser Haus kunterbunt und weihnachtlich geschmückt, währenddessen wir englische und französische Weihnachtsmusik gehört haben. Nach ein paar Stunden vollem Ehrgeiz und Kreativität waren wir dann endlich fertig und es sah super aus. Ab Mitte Dezember haben wir fleißig Plätzchen gebacken, welches zu einer fünfstündigen Backaktion ausartete. Zusammen haben wir ganz viele Ausstechplätzchen gemacht, die wir kunterbunt und zuckersüß verziert haben. Das hat einfach total viel Spaß gemacht!

Weihnachten und Winterurlaub in Québec

Und dann war es auch schon so weit: Koffer packen für zwei Wochen Winterurlaub in Québec. Es war ein wunderbarer Urlaub mit meiner Gastfamilie, die einfach nur super ist! Zuerst sind wir nach Québec-City gefahren, um dort meinen Gastopa zu besuchen und die Stadt zu erkunden. Wir waren ein bisschen shoppen und haben die wunderschöne Altstadt vom »vieux Québec« genossen. Ebenso waren wir in einem Museum der amerikanischen Ureinwohner. Besonders toll anzusehen war auch das tolle Schloss Château Frontenac. Nach ein paar Tagen sind wir dann mit meinem Gastopa zusammen nach Highwater gefahren, um dort an der Grenze zu den USA in einem sehr großen Ferienhaus zusammen mit 16 Leuten Weihnachten zu feiern. Da mein Gastvater vier weitere Geschwister hat, kamen wir auf eine so große Personenzahl. Gemeinsam haben wir dort im Schnee gespielt und Schneemänner gebaut. Rodeln stand natürlich auch auf dem Programm.

Heiligabend haben wir Fondue gemacht und waren später in einer Dorfkirche. Gegen 23 Uhr gab es dann Bescherung und ich wurde von meiner kanadischen Familie beschenkt. Außerdem warteten noch einige Päckchen von meiner Familie und Freunden aus Deutschland darauf, ausgepackt zu werden. Am ersten Weihnachtsfeiertag sind wir dann in ein anderes, noch größeres Ferienhaus eingeladen worden. Dort haben wir dann den Abend mit 56 (!) Leuten verbracht. Alle gehören zur Familie meines Gastvaters. Insgesamt 17 Cousins und Cousinen waren versammelt - echt viele Menschen, denen ich dann allen erst mal vorgestellt wurde.

Zusammen mit meiner Gastfamilie habe ich am folgenden Tag einen Abstecher in die USA gemacht. Dort haben wir einen schönen Tag im Staat Vermont verbracht. Zum Schluss sind wir noch für ein paar Tage zu meinen anderen Großeltern in die Region Saguenay gefahren. Dort gab es dann noch mal Bescherung und einige weitere Geschenke wurden geöffnet. Bei Minus 20 Grad waren wir dort dann einen Tag lang Skilaufen. Es war zwar eisig kalt, aber super schön! Es hat mir total viel Spaß gemacht und der Ausblick war genial. Am 31. Dezember sind wir dann wieder zurück Richtung Nova Scotia gefahren. Da die Autofahrt so weit ist, haben wir in einem Hotel in New Brunswick übernachtet und dann Silvester nur ein bisschen ferngesehen, denn ein Feuerwerk gab es hier nicht.

Mein Fazit: Ich hatte eine superschöne Vorweihnachtszeit, ein tolles unvergessliches Weihnachtsfest und einen super Urlaub!