Ein Puzzle mit vielen Teilen

Ein Puzzle mit vielen Teilen

Im Sommer 2017 ging es für Niklas nach Neuseeland. In unserer Jubiläumsreihe berichtet er uns von den Highlights, die sein Auslandsjahr geprägt haben.

Im Sommer 2017 ging es für Niklas los ans andere Ende der Welt nach Neuseeland – drei Jahre später hat es ihn nochmal zu Stepin zurückgezogen, diesmal als Praktikant. In unserer Jubiläumsreihe »25 Auslandsmomente« berichtet er uns von den Highlights, die sein Auslandsjahr geprägt haben, und warum sowohl gute als auch schlechte Momente dazugehören.

Als ich im Juli 2017 von Frankfurt aus nach Neuseeland aufgebrochen bin, und wusste, »okay, Niklas, jetzt gibt es kein Zurück mehr«, waren meine Gefühle sehr gemischt. Auf der einen Seite konnte ich es kaum erwarten, endlich in mein Abenteuer zu starten und möglichst viele aufregende Sachen zu erleben, neue Leute kennenzulernen, eine ganz andere Kultur zu erfahren, aber vor allem ein ganzes Jahr Englisch zu sprechen. Auf der anderen Seite stand der Abschied von meiner Familie und meinen Freunden. Zwei Wochen vor meiner Ausreise bin ich erst 17 Jahre alt geworden, und innerhalb von circa 30 Stunden Reisezeit hat sich das eigene Leben quasi um 180 Grad gedreht.

Natürlich geht man auch mit ein paar Zweifeln in so ein Abenteuer… Was ist, wenn ich keine Freunde finde? Was ist, wenn ich mich mit meiner Gastfamilie nicht verstehe? Was passiert, wenn ich starkes Heimweh bekommen sollte? Wird mein Auslandsjahr am Ende vollgepackt mit Highlights sein, oder werde ich viel zweifeln und viele meiner Entscheidungen überdenken?

Ich kann euch sagen, das ganze Jahr war EIN HIGHLIGHT! Dass ich so unfassbar viele Highlights erleben würde, hätte ich niemals gedacht und deswegen fällt es mir auch schwer, einen spezifischen Moment rauszusuchen. Wenn ich in den ersten Wochen nach meiner Rückkehr aus Neuseeland gefragt wurde, was mir denn so am besten gefallen hat, habe ich oft noch von spezifischen Erlebnissen erzählt. Da war das Ferienhaus meiner zweiten Gastfamilie direkt am Meer. Da war die Südinsel-Tour, welche von der Schule aus organsiert und lediglich den International Students angeboten wurde. Da war meine Woche auf den Fiji-Inseln, die ich einer Partnerorganisation von Stepin zu verdanken hatte.

Ein »Highlight«, von dem ich auch oft erzählt habe, war der Gastfamilienwechsel nach circa drei Monaten. Ich kannte die Familie, in die ich schließlich gewechselt bin, schon sehr gut, da ein Freund von mir die Familie nach drei Monaten verlassen hat und somit ein Platz frei wurde, welchen ich dann sozusagen eingenommen habe. Der Gastfamilienwechsel hat mein Auslandsjahr im positiven Sinne beeinflusst und war genau die richtige Entscheidung!

Aber ein spezifisches Highlight kann ich nicht hervorheben, weswegen ich gerne noch etwas über meinen Abschied im Juni 2018 erzählen möchte. Natürlich sind Abschiede nie schön, und es war auch sehr traurig, Neuseeland nach fast genau einem Jahr wieder verlassen zu müssen, weil man das Gefühl bekommen hat, dass alles, was man sich gerade aufgebaut hat, mit einem Fingerschnipsen wieder wegfällt.

Am Flughafen war alles sehr blöd dann. Ich habe viel geweint und mich geärgert, dass die Zeit vorbei geht, aber gleichzeitig habe ich mich auch auf mein Zuhause, meine Familie und meine Freunde gefreut. Mit ein bisschen Abstand habe ich nach einigen Wochen einiges nochmal neu realisiert. Dadurch, dass mir der Abschied so schwergefallen ist, musste das ganze Jahr einfach mein persönliches Highlight werden. Viele Puzzleteile haben sich zusammengefügt aus positiven wie auch negativen Highlights, welche alle zusammen ein ganzes Jahr widerspiegeln, mein Auslandsjahr in Neuseeland.

Alles, was ich erlebt habe, wie zum Beispiel in meinem Fußballteam zu spielen, ein Geography Trip inklusive Tongariro Alpine Crossing, eine Woche auf den Fiji-Inseln, Australien, die Südinsel-Tour, mit meinen Eltern Neuseeland entdecken, an Weihnachten Fischen gehen, mein Gastfamilienwechsel und daraus resultierend meine Gastfamilie, die super zu mir gepasst hat, und zu guter Letzt natürlich noch meine unvergesslich guten Freunde und all die lieben Menschen, die ich während des Jahres erleben und kennenlernen durfte, haben mir den Abschied so erschwert, aber ich bin mit einem positiven Gefühl nach Hause geflogen und bin dankbar über jede Sekunde, die ich in Neuseeland erleben durfte, und bin auch ein wenig stolz auf mich selbst, weil ich sagen kann: Ich habe das beste draus gemacht!