»Beautiful British Columbia«, wie es auf den Autokennzeichen heißt, umschreibt die westlichste Provinz Kanadas sehr passend. Hier werden Metropolen von Wäldern und Seen umarmt, gletscher- und schneebedeckte Berge stechen aus dem unbändigen und aufbrausenden Pazifik und man kann zusehen, wie sich Kultur, Geschichte, Menschen und Tiere in die Natur einfügen. Unsere Praktikantin Caro hat die Highlights ihres Auslandsjahres in British Columbia für euch nochmal zusammengefasst und macht euch ganz bestimmt neugierig auf Sehenswürdigkeiten und Orte im Westen Kanadas, die du unbedingt gesehen haben musst!
1. Silverstar
Der märchenhafte Gebirgsort »Silverstar« der sich in den »Monashee Mountains«, auf halber Strecke zwischen Vancouver und Calgary befindet, lockt in den Wintermonaten mit unberührt-pulvrigem Schnee, wohingegen Mountainbike- und Wanderbegeisterte im Sommer magisch angezogen werden.
Die Überschaubarkeit des umliegenden Gebietes, die trotz des großen Angebotes an weitläufigen Pisten und Wegen sowie vielfältigen Freizeitangeboten besteht, verleiht dem romantischen Ort einen erholsamen und familiären – um nicht zu sagen intimen – Touch. Die zauberhaften Häuser des Dorfes, die kleine Tante-Emma Läden beherbergen, leuchten in frischen Farben und lassen einem das Herz aufgehen.
2. Squamish
Fühlt man sich in der Abgelegenheit der kanadischen Natur wohl, ist Squamish »the place to be«. Die am »Sea-to-Sky-Highway« liegende Stadt bietet eine unglaubliche Vielfalt an Outdoor-Aktivitäten. Steile Wanderwege bieten ein umwerfendes Panorama und Aussicht auf Howe Sound und Coast Mountain, anspruchsvolle Mountainbike-trails und knapp 300 Kletterrouten für die meist traditionelle Kletterausrüstung erforderlich ist.
Am Fuße der Berge kann man zudem am Mamquam-, Cheakamus-, Elaho- oder Squamish River angeln, Weisskopfseeadler beobachten, oder auf dem Squamish River raften. Ein besonderes Highlight ist das Kiteboarding, das durch Wind, Wasser und Wetter begünstigt wird.
»Squamish« war der Name eines, im Südwesten von British Columbia ansässigen Indianerstammes, der bereits vor dem Eintreffen der Europäer dort lebte. Seine Legenden leben bis heute und so wird beispielsweise immer noch über die »Reformer« oder auch »Transformer« genannte, mystische Figur gesprochen. Mystische Figuren, deren Taten daraus bestanden Gleichgewicht in der Welt zu verteilen, und Menschen, Tiere und Landschaften in die Form zu bringen, in der wir sie heute antreffen.
3. Granville Island
Die 1915 durch Neulandgewinnung erschaffene Halbinsel »Granville Island «, welche sich im Meeresarm »False Creek« befindet, beherbergt das Kultur- und Einkaufszentrum der größten Metropole Westkanadas: Vancouver! Traditioneller Weise wird Granville Island mit der Fähre erreicht, jedoch ist die Anfahrt mit Taxiboten oder dem eigenen Auto über die Granville Street Bridge ebenfalls möglich.
Absolutes Highlight auf der ereignisreichen Halbinsel ist die während der Woche durchgehend geöffnete Markthalle, in der eine außergewöhnliche Atmosphäre herrscht. Betritt man diese, rauscht einem direkt eine sanfte Welle mannigfaltiger Düfte, mit faszinierend-aphrodisierender Wirkung entgegen. Neben frischen Backwaren, Obst und Gemüse, gibt es bei den motivierten Händlern des Marktes außerdem beeindruckende Handwerkskunst zu bestaunen. Nicht zu vergessen jede Menge authentisches »Canadian Seafood«. Für Probierbegeisterte ist Granville Island ein kleines Paradies.
Auf der Halbinsel machen die Schaufenster vieler kleiner attraktiver Kunstläden neugierig auf mehr und für Theaterliebhaber gibt es eine große Bandbreite an Theater- und Entertainmentangeboten. Läuft man auf dem Rundweg des False Creek entlang, kann man eine imposante Sicht auf Vancouvers Skyline erhaschen und so seinen Besuch auf Granville Island abrunden.
4. Whistler & Blackcomb
Ein Ort der von den Ski-Alpin-Wettbewerben der Olympischen Spiele 2010 geprägt wurde, ein Ort der durch seine perfekte Küstenlage jeden Winter verlässlich mit Schnee versorgt wird, ein Ort an dem Abenteuerdrang und Gebirgskultur kollidieren und ein Ort der internationaler nicht sein könnte – Whistler Mountain.
Whistler, ein Berg des »Fitzsimmons Range« Gebirgszuges, verschmolz Ende der 60er Jahre mit dem angrenzenden »Blackcomb Peak« zu einem Skigebiet. Ursprünglich trug das Gebiet den Namen »London Mountain«, welcher allerdings wegen der negativen Assoziation mit dem englischen Wetter geändert wurde. Seinen jetzigen Namen verdankt es dem Pfeifen des dort beheimateten Murmeltiers.
Die beiden majestätischen Berge thronen über dem charmanten Dorf »Whistler Village«, in dem man jungen Leuten aus aller Welt in Gestalt von aufgeschlossenen Verkäufern, zuvorkommenden Bedienungen oder leidenschaftlichen Snowboard- und Skifahrern begegnet. Nicht umsonst wird das so märchenhaft und perfekt wirkende Dorf von seinen Einwohnern als »Bubble« beschrieben.
Der unschlagbare »Canadian Powder«, großräumige, vielfältige Pisten mit brillianten Offroad- Wegen, das unerschöpfliche Angebot an Shoppingmöglichkeiten im »Village“ am Fuße der Berge, sowie ein abwechslungsreiches Angebot an Aktivitäten, machen diesen Ort einzigartig und lassen die Herzen aller schneebegeisterten Wintersportler höher schlagen – Kanadas »Winterwonderland«.
5. Knox Mountain
Der nördlich von Kellownas Stadtzentrum gelegene »Knox Mountain Park« fasziniert mit einer atemberaubenden Sicht auf den Binnensee »Okanagan Lake«, in dem laut Legende das Seeungeheuer Ogopogo sein Unwesen treiben soll. Außerdem hat man von den verschiedenen Wanderwegen und Aussichtsplattformen einen wunderschönen Blick auf Kellowna.
Spaziergänger, Wanderer und Jogger trifft man dort am häufigsten an, allerdings treibt es auch Crosscountry- und Downhill-Biker auf den Berg. Während die Sonne sich in die weit entfernten Berge stürzt, den Horizont zum Glühen bringt und das Wasser des Sees in ein tiefes Blau wandelt, ist ein Picknick auf einer der Aussichtsplattformen ein ganz besonderes Highlight.
6. Vancouver
Vancouver ist die Art von Stadt die zwar vielen Menschen unterschiedlichster Nationen ein Zuhause gibt, in der man sich aber ab dem ersten Moment heimatlich und mütterlich behütet fühlt. Anders als andere Metropolen, strahlt sie eine Ausgeglichenheit aus, an der die umliegende Natur nicht ganz unbeteiligt ist: die Straße von Georgia, ein Meeresarm des Pazifischen Ozeans der die Großstadt umringt und die hoch aufragenden Berge sorgen für ein ganz besonderes Setting.
Um der Stadt etwas näher zu kommen, stille Ecken zu entdecken, die Vibes der Großstadt einzufangen, multikulturelle Traditionen zu beobachten und trotzdem mobil und aktiv zu sein, eignet sich eine Fahrradtour perfekt. Auf dem Weg lässt es sich an den Ufermauern des wunderschönen Stanley Park mit einem traditionell-kanadischen »Tim Hortons« Kaffee und einem dazugehörigen Donut wunderbar brunchen.
Vorteil der drittgrößten Stadt Kanadas, ist die nur eine dreiviertel Stunde entfernte Grenze zu den USA, die zusätzliche Möglichkeiten eröffnet. Tages- oder Wochentrips in die Vereinigten Staaten sind problemlos machbar.
7. Bowser (Vancouver Island)
Das ca. zwei Autostunden von der Hauptstadt »Victoria« entfernte »Bowser«, ist ein kleines 1600 Seelendörfchen auf Vancouver Island. Kleine, in Waldstücken gelegene Cottages deren Grundstücke nahtlos in den Strand übergehen, laden im Winter zu gemütlichen Tagen vor dem Kamin, mit einer Tasse Tee und direktem Blick auf das Meer ein.
Halte ein Fernglas bereit, denn mit ein klein wenig Glück kann man in der Ferne sogar einen der unter Naturschutz stehenden Stellerschen Seelöwen entdecken. Oder einen der größten und beeindruckendsten Wale Vancouver Islands, den »Humpback« und seinen häufigen Begleiter, den »Mintwal« im Wasser erspähen.
Ab und zu verirrt sich auch mal ein Schwarzbär in den Garten. Der majestätische »Bald Eagle«, der Weisskopfseeadler, der bereits in der Mythologie der »First Nations« in Nord Amerika eine bedeutende Rolle spielte, ist entlang der gesamten Pazifikküste ständig auf der Jagd zu beobachten.
Kleine, liebevoll eingerichtete Geschäfte die von herzlichen Einwohnern geführt werden, ermöglichen direkt vor Ort einen vollkommen entspannten Einkauf. Touristen verirren sich nur selten hierher. Hier solltest du außerdem unbedingt einen »Nanaimo Bar« probieren: ein Schokoriegel, der ursprünglich aus der nicht weit entfernten gleichnamigen Stadt stammt und der aus Schokolade, Kuvertüre, Vanillesoße und zerstampften Keksen besteht – eine himmlische Mischung.
8. Cypress Mountain
Wenn man sich zum ersten Mal im Lift, mitten im Skigebiet herumdreht und ins Tal blickt, bleibt einem der Mund offen stehen und man will am liebsten gar nicht mehr wegschauen. Neben den verschneiten Pisten und den weißen Baumwipfeln liegt »Howe Sound«, eine Bucht welche die Aussicht auf verschiedene Inseln frei gibt, die vor Vancouver liegen. Ein einmaliger Blick, der einen auch während des Snowboardens und Skifahrens nicht loslässt.
Das etwas kleinere Skigebiet »Cypress Mountain«, welches sich über dem Stadtteil Westvancouver erhebt, bietet schon auf dem knapp 20-minütigen Serpentinen-Weg wunderschöne Aussichten auf die gesamte Stadt Vancouver und lädt immer wieder zu kurzen Stopps am Rande der Straße ein.
9. Gambier Island
Die 6893 Hektar kleine, dünn besiedelte Insel, die lediglich 200 Einwohner zählt, ist nur von Wasser und Sumpfgebieten umgeben und befindet sich in der Bucht »Howe Sound« im Nordwesten von Vancouver. Die einzige Möglichkeit auf die Insel zu gelangen besteht per Boot. Sehr abenteuerlich geht es auf der Insel zu, denn die Infrastruktur ist praktisch nicht existent und die Wege von einer Ansiedelung zur nächsten führen einen lediglich über Schotterpisten. Einzig und allein einen Laden und ein Bed and Breakfast gibt es auf der gesamten Insel. Gambier Island ist eine außergewöhnliche Erfahrung und ein absoluter Geheimtipp. Denn selbst viele Einwohner Vancouvers kennen die kleine Insel nicht.
10. Ambleside Park
Der gemütliche Strand West Vancouvers bietet einen wunderschönen Blick auf die Lions Gate Bridge, die West- und North Vancouver mit Vancouver verbindet. Auch von Vancouvers berühmtem »Stanley Park« kann man einige Abschnitte erkennen und in der Ferne erstreckt sich Vancouver Island. Dreht man sich um 180 Grad, lassen sich schneebepuderte Bergzipfel entdecken, welche die einzigartige Kombination aus Strand und Bergen noch einmal verdeutlicht. Morgens Skifahren und nachmittags im lauwarmen Meer schwimmen – kein Problem.
An sonnigen Tagen ist ein Spaziergang entlang des Meeres, egal zu welcher Jahreszeit, ein absoluter Genuss. Skateboarder, Jogger und Spaziergänger tummeln sich gemeinsam auf der Promenade. Ein Gefühl der Enge entsteht trotzdem nicht, denn jedem wird genug Platz gelassen sich frei zu entfalten. An jenen Tagen lassen sich wunderschöne Sonnenuntergänge beobachten, die das Meer in die Farben einer lodernden Flamme verwandeln.
Und weils so schön war, kommt hier doch noch einer:
11. Hastings Racecourse
Etwa 15 Autominuten von Vancouver entfernt befindet sich die 1889 gegründete Rennbahn »Hastings Racecourse«, auf der man auf Rennpferde setzt und dann die spannenden Rennen verfolgt. Mit einer wahnsinnigen Geschwindigkeit rasen die Pferde, von ihren Reitern getrieben, aus ihren Boxen und über die Rennbahn. Und das eigene Herz pocht in der gefühlt gleichen Geschwindigkeit mit, denn das Pferd auf das man gesetzt hat soll ja schließlich gewinnen. Schon kleinste gesetzte Beträge lassen einen mitfiebern und garantieren eine Menge Spaß und Adrenalin.
Fun Fact: Der Hastings Racecourse ist die am längsten und kontinuierlichsten genutzte professionelle Sport-Einrichtung in Vancouver.
Die Magie der kanadischen Natur ist vor allem in British Columbia zu spüren und lässt einen so schnell nicht mehr los. Caros Lieblingsorte stehen ab sofort auch auf unserer »Bucket List« und wann packst du deinen Rucksack? Erlebe mit Stepin ein traumhaftes Auslandsjahr an einer kanadischen High School.
Sind wirklich schöne Orte dabei, dann kann ich jetzt schon anfangen meinen Urlaub zu planen. Vielen dank für die schönen Informationen.
Gruß Anna