Elisabeth

Gruppe von Mädchen vor einer Burg

Nun ist es schon wieder rum - diese unglaublichen und unvergesslichen 7 Monate in Athlone, einer kleinen Stadt im Herzen von Irland. Ich kann mich noch erinnern, wie ich am Flughafen stand und dachte "Oh Gott, warum mache ich das eigentlich?!" Doch als ich meine Gastfamilie kennengelernt hatte, habe ich sofort gemerkt, dass meine Zweifel total überflüssig gewesen waren...

Meine Gastfamilie, die für mich wie meine zweite Familie geworden ist, bestand aus meinen Eltern, zwei Brüdern(11 & 17) und einer Schwester (14). Ich hatte mein eigenes Zimmer, verbrachte aber trotzdem mehr Zeit in der Küche und im Wohnzimmer mit der Familie. Die Verwandtschaft meiner Gastmutter lebte in der direkten Nachbarschaft und kam immer in unser Haus, wenn es Neuigkeiten vom Irish Dancing oder auch anderen Sachen gab. Ich wurde zum Teil dieser Familie - sie nahmen mich zu Wettbewerben des Tanzens, Abenden mit irischer Musik und vielem mehr mit.

Mein Bruder half mir dann auch an meinem ersten Schultag zurecht zu kommen und ich traf die anderen 10 Austauschschüler. Die irische Schule kümmert sich so viel mehr um jeden Schüler individuell. Dafür gibt es auch viele Unterschiede zu Deutschland, wie die Uniform und strenge Regeln (man darf sich seine Haare nicht unnatürlich färben usw.) - manchmal musste man etwas darüber schmunzeln. Außerdem haben wir extra Schulfächer bekommen für uns »foreign students«, sodass wir etwas über Irland und seine Geschichte und Kultur lernten. Das war dann auch ganz praktisch, da man in diesem Fach am Anfang nicht der einzige war, der nicht sehr viel verstanden hat - das hat sich aber bei uns allen schnell gelegt und ich wusste manchmal mehr Wörter als meine irischen Freunde.

Ich hatte viel mit den Austauschschülern zu tun und habe schnell gemerkt, dass die Iren sehr offenherzig und auch meist sehr lustig sind. Man muss sich manchmal zwar etwas überwinden, einfach auf die fremden Leute zuzugehen, aber nach kurzer Zeit war dies auch nicht mehr schwer, da ich immer mit offenen Armen empfangen wurde.

Man durfte ja auch etwas im Land herumreisen, was man wirklich nutzen muss! Diese irische Landschaft ist so anders als die deutsche, so grün und alles sieht verwunschen aus. Ich habe dann andere deutsche Austauschschüler in Dublin und Limerick getroffen, bin mit der Organisation nach Glendalough und Kilkenny gegangen. Ich habe so viele Bilder, ich weiß gar nicht, wem ich die alle zeigen soll...

Auch unvergessliche Erlebnisse waren, dass meine Gastmutter mich zu einem Freund, der einem Pferderennstall arbeitete, mitgenommen hat und ich mithelfen/ mitreiten durfte, dass ich auf internationalen Rugbyspielen war und der St. Patrick’s Day, an dem ich leider nicht nach Dublin gegangen bin, der aber trotzdem sehr grün war!

Iren sind auch sehr sportbegeistert und lieben traditionelle Sportarten wie Hurling, Gaelic Football und Irish Dancing. Auch die irische Musik spielt eine große Rolle in der irischen Kultur.

Ich finde Irland so toll und es hat mir wirklich geholfen, aus mir herauszukommen und fühle mich viel selbstbewusster und auch selbstständiger!