Neujahr in einem neuen Leben

Neujahr in einem neuen Leben

Egal ob zu Hause oder im Ausland, nutzt eure Zeit! Macht Fehler, blamiert euch und habt den Spaß eures Lebens, denn das ist es, worauf es ankommt.

Hallo und willkommen zurück! Ich hoffe, dir geht es gut und dein Neujahr war genauso schön wie meins – darüber und über vieles mehr, was mir in meinem Auslandsjahr in den USA passiert ist, werde ich dir hier nämlich berichten.

In meinem letzten Bericht habe euch noch von Halloween und Thanksgiving erzählt und nun ist es einfach schon so weit: es ist Halbzeit in meinem Auslandsjahr! Es ist wirklich unfassbar, wie schnell diese Zeit vergangen ist. Ich erinnere mich noch ganz genau an diesen Moment, in dem mir am Telefon mitgeteilt wurde, dass ich mit Stepin ins Ausland darf. Das ist vor ziemlich genau einem Jahr passiert und nun soll ich glauben, dass mein Auslandstraum schon halb vorbei ist?

Aus gegebenen Gründen möchte ich deshalb nochmal anmerken: Egal ob zu Hause oder im Ausland, nutzt eure Zeit! Macht Fehler, blamiert euch und habt den Spaß eures Lebens, denn das ist es, worauf es ankommt. Zeit ist begrenzt, aber die Möglichkeiten, sie gut zu nutzen sind unbegrenzt.

Nach all dieser Poetik nun aber ein kleiner Rückblick auf die Weihnachts- und Neujahrszeit. Zugegebenermaßen, dank Basketball war die Weihnachtszeit ziemlich stressig, aber im guten Sinne. Wir hatten sehr viele Spiele und daher noch mehr Training und so habe ich schließlich in der Weihnachtszeit auch meine ersten Punkte während Spielen gemacht und ich kann euch sagen: das Gefühl, wenn die halbe Schule vom Rand dich anfeuert und dann plötzlich klatscht und deinen Namen ruft – es ist unbeschreiblich.

Als dann schließlich Weihnachten gekommen ist und alle Geschenke verpackt waren, haben wir dann, für Amerikaner ganz untraditionell, am 24. Dezember die Geschenke zwischen meiner Gastmutter und meinen Gastschwestern ausgetauscht. Ich wurde wirklich mit sehr aufmerksamen Geschenken überrascht und habe ein paar Freudentränen vergossen, als ich realisiert habe, wie gut mich meine Gastfamilie schon nach so kurzer Zeit kennt und wie aufmerksam sie mir zugehört haben.

Am Morgen hatte ich außerdem mit meiner Familie telefoniert, schließlich konnte ich es mir nicht entgehen lassen, sie beim Geschenkeauspacken zu beobachten. Nachdem dann meine amerikanische Bescherung vorbei war, waren wir gemeinsam in der Kirche und haben uns mit Freunden der Familie getroffen, mit denen wir wirklich eine lustige Zeit hatten. Am eigentlichen amerikanischen Weihnachten haben wir uns dann Weihnachtslichter in der Nachbarstadt angeschaut und ich habe mit meinen Freunden Geschenke ausgetauscht.

Die Zeit nach Weihnachten war sehr entspannt, was ich nach dem vorherigen Trubel wirklich gebraucht habe. Nachdem ich sie vier lange Monate nicht gesehen habe, war es dann aber am 28. Dezember endlich so weit: Ich durfte meine »Flughafen Freundin« Lea abholen, die ich bei meinem Zwischenstopp in Atlanta auf dem Weg in mein Auslandsjahr kennengelernt habe. Wir sind über die Zeit in Kontakt geblieben und so kam sie mich über Silvester im derzeit eisigen Wisconsin besuchen. Mit ihr habe ich einige schöne Erinnerungen sammeln können, wie Weihnachtslichter anschauen, mit meiner Gastschwester gemeinsam Kühe melken, einen Marvel-Marathon machen und bis tief in die Nacht reden.

Nachdem ich schon wieder abgeschweift bin, komme ich nun aber zu Silvester: Wir haben zu Hause eine kleine Silvesterparty veranstaltet, für die meine engsten Freunde und ich uns nach dem Motto »Mafia« gekleidet und Karaoke gesungen haben. Ein Party-Tipp von mir an der Stelle ist es außerdem, als Freundesgruppe Präsentationen übereinander vorzubereiten, das hat uns wirklich einige Lachkrämpfe garantiert. Nach zwei wundervollen Wochen Ferien ging es Anfang Januar dann auch schon zurück in den Alltag mit Schule, Basketball und allem dazwischen.

Bekanntermaßen tritt bei vielen Austauschschülern besonders in der Weihnachtszeit vermehrtes Heimweh auf, so auch bei mir. Auch wenn es ein paar Momente gab, in denen ich meine Familie mehr vermisst habe, würde ich die Erfahrung von Weihnachten im Ausland aber nie eintauschen. Falls ihr doch mal in die Situation von Heimweh kommt, gebe ich euch hier zum Abschluss des Berichts noch ein paar Tipps mit: Tauscht euch aus! Es gibt auf WhatsApp und Co. super viele Austauschschüler-Gruppen, die euch das Gefühl geben werden, weniger allein mit euren Problemen zu sein. Manchen Austauschschülern hilft auch Kontakt zur Familie, aber das muss jeder für sich herausfinden. Der meiner Meinung nach beste Tipp ist aber Ablenkung. Trefft euch mit Freunden und habt eine so gute Zeit gemeinsam, dass ihr keine Zeit habt, Gedanken an Heimweh zu verschwenden.

So, das war‘s auch schon mit meinem kurzen Neujahrs-Update. Bleibt neugierig und macht 2022 zu eurem (Auslands-)Jahr!

Eure Emmy