Waiheke High School – Leonie

Leonie

Zurück aus meinem Land der Träume - ich bin wieder da! Zurücklassen musste ich eine wunderschöne Insel, meine zweite Familie, wundervolle Menschen, eine atemberaubende Naturkulisse und vieles mehr – mein zweites Leben.

Ich kann mich noch so gut daran erinnern, wie mich meine Mutter zum Flughafen nach Frankfurt brachte, ich sie ein letztes Mal drückte und dann ohne mich noch einmal umzudrehen in mein Abenteuer loslief. Und jetzt plötzlich ist alles vorbei, ich bin wieder in Deutschland bei meiner Familie. Ein einzigartiges, wunderschönes Abenteuer ist beendet. Doch in Gedanken lebt es weiter und jeden Tag denke ich an meine Zeit in Neuseeland zurück.

Mein Abenteuer habe ich auf Waiheke Island verbracht und hatte dort echt eine super Zeit. Sie verging so schnell, dass ich es einfach nicht realisieren konnte, dass ich dann doch schließlich nach Hause musste.

Ein riesen Glück hatte ich mit meiner Gastfamilie und ich denke, sie haben mein Abenteuer so fantastisch und wunderbar gemacht. Mit meiner Gastfamilie, vor allen Dingen mit meiner Gastmutter, hatte ich ein sehr enges Verhältnis. Auch mit meinem Gastvater habe ich mir sehr gut verstanden. Es war einfach total schön bei ihnen zu sein und ich habe mich wie ein Familienmitglied gefühlt. Zusätzlich hatte ich noch einen Gastbruder, der 9 Jahre alt war und eine 6 Jahre alte Gastschwester. Beide waren wirklich toll und wie echte Geschwister.

Mein Zuhause war auf einer kleinen Insel, ungefähr 40 Minuten mit der Fähre von Auckland entfernt und ich habe mich wie im Paradies gefühlt. Schon als ich ankam, wusste ich einfach, dass ich das beste ausgesucht habe. Zwar war dort Winter, als ich ankam, aber das war natürlich nicht vergleichbar mit dem Winter hier. Wir hatten eher Temperaturen, die man hier mit Frühling/Herbst vergleichen kann. Die Natur dort war so wunder-wunderschön und ich habe es so genossen, vom Meer umschlossen zu sein. Fast überall konnte man das Meer sehen, von unserem Wohnzimmer hatte man den Blick direkt auf die offene See. Auch auf meinem Schulweg, vom Klassenzimmer aus, beim Einkaufen, einfach immer und überall war das Meer nur ein paar Schritte entfernt.

Auf der Insel leben ungefähr 8.000 Menschen, im Sommer aber meistens 3mal so viele durch Touristen, belegte Ferienhäuser und Gäste. Das Schöne war auch, dass ich das Stadtleben überhaupt nicht vermisste. Ich fand es so cool, einfach nur dort zu sein und brauchte die Stadt um mich herum überhaupt nicht. Und ich hatte ja alles was ich brauchte. Es gab ein Dorf, das einfach nur aus ein paar kleinen Läden bestand, die das beinhalteten, was man für das tägliche Leben braucht. Ja, die Insel war einfach ein toller Ort zu leben. Kein Verkehr, Straßenlaternen nur so ungefähr alle Kilometer, fröhliche, offene Menschen und einfach eine wunderschöne Kulisse umgaben mich.

Ich habe das Inselleben wirklich sehr genossen.

Heimweh hatte ich auch nicht und das war wirklich eine meiner größten Sorgen, dass ich das bekommen würde. Klar, es gab Momente, an denen ich mich nicht so gut fühlte und mir vielleicht wünschte, jetzt doch mal schnell kurz nach Hause zu können aber das gehört eben dazu und aufgrund der engen Beziehung zu meiner Gastmutter habe ich diese Gedanken dann auch sehr schnell wieder vergessen.

Ansonsten hatte ich einen viel weniger gestressten Alltag als hier. Das lag vor allem an der entspannten Lage in der Schule, in der ich mich wirklich wohl fühlte. Die Schule lag direkt am Meer und hatte nur eine Schülerzahl von ungefähr 500 Schülern. Ich hatte die Fächer English, Mathe, Sport, Social Studies und Science und zwei weitere Wahlfächer, Kochen und Maori. Vor allen Dingen Maori hat mir sehr viel Freude bereitet und ich genoss es sehr, diese andere Kultur kennen zu lernen.

Mit der englischen Sprache hatte ich sowieso keine Probleme, die Sprache gehörte einfach dazu, ich konnte fast alles verstehen und auch mit dem Sprechen wurde es von Tag zu Tag besser.

Nach der Schule ging es dann meistens direkt nach Hause, oder vorher noch zum Strand mit ein paar Freunden. Wir gingen auch mal ins Dorf oder am Wochenende nach Auckland. Sonst habe ich sehr viel mit meiner Gastfamilie unternommen.

Generell habe ich sehr viele Menschen kennengelernt, ein anderer Grund warum ich die Insel so liebte. Ich lernte sie zum Beispiel kennen durch Freunde von meiner Gastfamilie, die Schule, und auch weil ich mich so für die Insel Community interessierte, dass ich einfach auf andere Menschen zuging und wir somit ins Gespräch kamen. Ja das war wirklich schön, ich war nicht nur auf der Insel, sondern ich lebte richtig dort, als wäre ich schon immer da.

Mein Neuseeland-Highlight war ein 4-tägiger Segel-Törn. Und zwar ging ich Mitte November gemeinsam mit 17 weiteren Schülern, 2 Lehrerinnen und der Crew auf der Lion New Zealand segeln. Unser Ziel war Great Barrier Island. Die Insel befindet sich tief im Hauraki Gulf ungefähr 6 Stunden mit dem Segelboot von Auckland entfernt, sie strahlt voll wunderschöner Natur und sogar ein paar Menschen leben dort, aber wirklich mitten im Nichts. Auf dem Weg dorthin sahen wir Delfine, die um unser Boot herum schwammen. Das war ein einmaliges Erlebnis. Was auch richtig cool war, war das morgendliche Schwimmen im eiskalten Meer, wir sind nämlich alle gegen 6:30 Uhr vom Boot ins Wasser gesprungen, das war eine Erfahrung für sich, aber etwas Besonderes.

Wir sind natürlich auch an Land gegangen, haben dort gegrillt, sind ein bisschen gewandert, haben nachts Verstecken gespielt, am Lagerfeuer gesessen und noch andere tolle Sachen erlebt. Wir haben natürlich auch das Leben auf dem Segelboot kennen gelernt und bei allem mitgeholfen, von Kochen über Putzen, Knoten lernen, Segel aufziehen, mit der Funkzentrale sprechen, Lage/Wetter ablesen bis hin zu dem Punkt, dass ich sogar einmal alleine das Boot gesteuert habe! Die 4 Tage Segeln waren wirklich fantastisch, einzigartig, haben unglaublich viel Spaß gemacht und ich bin jetzt so richtig auf den Geschmack fürs Segeln gekommen.

Neuseeland, das war eine wundervolle Erfahrung und ich bin sicher, dass ich auf jeden Fall noch einmal in mein Land der Träume zurückreisen werde. Neuseeland hat mich gestärkt und geprägt in so vielen Dingen und ich weiß, dass ich diese Erfahrung nie und niemals vergessen werde. Meine Neuseeland-Zeit war in jeder Hinsicht, das, was ich mir gewünscht habe: Ein Abenteuer!