Weltneugier?
Seit jeher macht der Mensch die Erfahrung, dass Neugier eine ambivalente Angelegenheit ist. Denn so groß die Chancen, eine bisher verschlossene Tür zu öffnen, so groß wirken auch die Gefahren, die in diesem Unbekannten lauern.
Beispiel: Am 20. Juli 1969 um 22:17 Uhr MEZ landete die Mondfähre »Eagle« im »Meer der Ruhe«. In den Morgenstunden des folgenden Tages betraten Neil Armstrong und Edwin Aldrin als erste Menschen den Mond. Mögen die Hintergründe dieses Unternehmens auch größtenteils politischer Natur gewesen sein, ohne ein gehöriges Maß an Risikobereitschaft, Entdeckerlust und Neugier wäre dieser Menschheitstraum niemals verwirklicht worden.
Halten wir zunächst also fest: Neugier scheint eine starke Motivation des Menschen zu sein.
Was wissen wir über die Neugier? Ganz allgemein bezeichnet der Begriff verschiedene Formen der Suche. Ein solches Suchen kann entweder als (1) Streben nach Wissen oder als (2) aufdringliches Verhalten gewertet werden.
Erkundungsberichte?
Wer die Berichte dieses Blogs liest, wird schnell erkennen, dass wir die Auffassung (1) vertreten und (2) lieber dem Boulevard überlassen. Es ist das zuvor erwähnte »wir wollen wissen«, das uns immer wieder antreibt, die Welt zu erkunden, bestehende Grenzen zu überwinden und davon zu berichten.
Bereits Herodot hat im 5. Jahrhundert v. Chr. beschrieben, wie die Neugierde auf »die Nachbarn des nächsten Nachbarn« den Suchenden in die Welt hinaus treibt. Diese Motivation findet sich auch in den Aufzeichnungen der großen Reisenden der folgenden Epochen (Kolumbus, Vasco de Gama, Alexander Humboldt usw.). Was ist ihnen gemeinsam?
Im besten Fall geben diese Berichte uns eine Orientierung über das, was ist, was war oder sich verändert. Sie erzählen von unterschiedlichen Erkundungen in bekannten und unbekannten Territorien, sind mal objektiv, häufig rein subjektiver Natur. Aber vor allem sind sie ein aufschlussreiches Erzählen über – im wahrsten Sinne des Wortes – erfahrene Welt.
Weltneugier. Erkundungsberichte.
Die Weltneugier und ihre Erkundungsberichte möchten genau eines sein: eine Sammlung von Berichten aus der ganzen Welt. Objektive Fakten, subjektive Berichte, reale und imaginäre Reiseberichte, aber auch Bilder, Dialoge, Abseitiges und Kurioses.
Sie alle möchten den Leser dazu einladen, bei den hier geschilderten Wechselbeziehungen zwischen Reisendem und Umgebung für eine Weile innezuhalten und diese als wertvolle Handreichung mit auf den Weg zu nehmen.
Kurzum, die Teile eines großen Ganzen sollen in kleinen, vor allem aber neugierigen Schritten erkundet werden.
Nicht mehr, aber eben auch nicht weniger.