Memories will last forever

Memories will last forever

Ich erzähle euch von Basketball, vom Super Bowl, von Cheerleading und noch mehr Erfahrungen, die ich in meinem Auslandsjahr in den USA gesammelt habe.

Dieses Mal erzähle ich euch von der Basketball-Season, vom Super-Bowl-Sunday, vom Cheerleading und von noch viel mehr Erfahrungen, die ich in meinem Auslandsjahr in den USA gesammelt habe.

Meine allererste Basketball-Season

Auch wenn ich Basketball noch nie zuvor richtig gespielt hatte, habe ich mich dazu entschlossen, mich meinem High School-Team in Byers anzuschließen – eben ganz getreu dem Motto »You miss 100 % of the shots you never take«! Man muss ja nicht gleich perfekt spielen können, sondern es geht vielmehr darum, sich engagiert in seinem Team einzubringen.

Mir war es wichtig, schöne Erinnerungen zu sammeln und neue Freunde zu finden. Und auf beides kann ich am Ende der Saison dankbar und glücklich zurückschauen. Auch wenn ich vielleicht nicht immer die größte Lust verspürte, zur Practice zu gehen, weil ich wusste, wie hart es werden würde, änderte sich dies immer schlagartig nach dem Warm Up. Dann war ich tatsächlich jedes Mal Feuer und Flamme und wollte einfach nur noch alles für mein Team geben. Denn das macht Teamsport aus. Man spielt nicht für sich selbst, man spielt fürs Team.

Nun kann ich auf eine ereignisreiche Saison mit ganz viel Spaß zurückblicken: Carpool-Karaoke im Team-Van oder lautstarkes Mitsingen von »Sweet Caroline« mit dem Jungs-Team im Bus auf dem Rückweg zur Schule nach einem erfolgreich absolvierten Auswärts-»Game Day«, Team Breakfasts vor einem Spiel, aber auch mein erstes Foul und schließlich meine ersten Körbe in einem Auswärtsspiel. Das war für mich persönlich natürlich ein ganz besonderes Spiel, das ich für immer in meiner Erinnerung behalten werde. Ebenso unvergessen ist das Gefühl, zum Ende der Saison ein allerletztes Mal stolz das Byers Basketball Jersey tragen zu dürfen. Auf dem Court fühlte ich mich immer besser und gewann an Selbstvertrauen. Der Dank gilt hier besonders meinen Coaches, aber natürlich auch jedem einzelnen Teammate. Während dieser Zeit habe ich mich – nicht nur was das Basketball-Spiel als solches betrifft, sondern auch persönlich – weiterentwickeln können. Ich bin so froh, mich auf etwas Neues eingelassen zu haben, denn dadurch wurde ich Teil dieser Basketball-»Familie«.

Etwas, das ich euch gerne mit auf den Weg geben möchte, ist ein Zitat meines Coaches:

»Treat every game like your last one because sometimes it is your last one! Remember that time is the most valuable thing that we all have that we can never get back!«

Was ich damit sagen möchte, ist, dass ihr jeden Tag, jede Stunde, jede Minute, jede Sekunde in eurem Auslandsjahr genießen solltet. Die Zeit vergeht unheimlich schnell – viel zu schnell, wenn ihr mich fragt.

Super Bowl LV 2021

Um den 55. Super Bowl in diesem Jahr kämpften auf der einen Seite die Kansas City Chiefs, auf der anderen die Tampa Bay Buccaneers. Der Super Bowl, welcher jährlich am ersten Sonntag im Februar stattfindet, ist das Finale der US-amerikanischen American-Football-Profileague und rundet somit jeweils eine Saison ab, in dem es das beste Team der Season krönt. Neben dem sportlichen Part dieses Events ist der Super Bowl aber auch für seine Halftime Show berühmt, in der jährlich krasse Berühmtheiten auftreten. In diesem Jahr hatte »The Weeknd« die Ehre.

Dieses riesige Sport-Ereignis fand selbst dieses Jahr tatsächlich statt und trotzte Corona. Sogar Fans waren im Stadion erlaubt. Damit dies aber in Zeiten der Pandemie genehmigt werden konnte, war es in diesem Jahr vor Ort lediglich 22.000 Fans erlaubt. Unter normalen Umständen wären fast dreimal so viele Zuschauer im Stadion gewesen.

Der diesjährige Super Bowl wird aber mit Sicherheit auch in die Geschichte der Sporthistorie eingehen, weil mit Sarah Thomas zum ersten Mal eine Frau die Möglichkeit hatte, das Finale der NFL zu pfeifen. Ihr wurde die Ehre zuteil, in diesem Jahr neben ihren sechs männlichen Kollegen Teil der Super Bowl-Crew zu sein.

Aber beim »Super Bowl Sunday« geht es in den USA nicht nur um Football, sondern auch darum, gemeinsam mit der Familie zusammenzusitzen, einen entspannten Sonntag zu haben und natürlich gaaaaanz viel zu essen (was wir definitiv getan haben – hahaha: typisch amerikanisches Essen mit Chicken Wings, French Fries, frittiertem Blumenkohl und noch viel mehr).

Cheerleading – State, here we come!

Die Home-Basketballspiele unseres Schulteams als Cheerleader zu supporten, war eine unbeschreiblich schöne Erfahrung, die mir unheimlich viel Spaß gemacht hat – und das trotz Corona. Es war uns immerhin erlaubt, Sideline Cheer zu machen. Natürlich mussten wir aber auch viele Einschränkungen, die Covid geschuldet waren, in Kauf nehmen. Das war manchmal ganz schön nervig, aber eben auch nicht zu vermeiden. Leider war es deshalb z.B. verboten, eine »Halftime-Performance« aufzuführen oder auch zu »stunten«. Außerdem mussten wir die ganze Zeit Masken tragen und selbstverständlich Abstand halten.

Dies führte dazu, dass leider nur acht Mädchen ein Spiel cheeren konnten, so dass unsere Cheer-Squad aufgeteilt wurde: Die eine Hälfte durfte das Varsity Game der Girls cheeren, die andere konnte das Varsity Game der Boys supporten. Ich durfte als Cheerleaderin die Mädchen anfeuern. Mit Masken zu cheeren hört sich einfacher an als es ist. Ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, ich würde mir die Seele aus dem Leib schreien, aber keiner würde es wegen der Maske hören. Zum Glück war das aber nur meine Einbildung. Also – trotz Corona (was natürlich vieles erschwert hat) hatte ich eine unvergessliche Zeit dabei, an der Sideline Basketballgames zu cheeren. Selbst wenn es auch mal absehbar war, dass wir sehr wahrscheinlich verlieren würden, haben wir niemals aufgehört, unsere Teams anzufeuern. Ich glaube, das macht einfach eine gute Cheerleaderin aus: So lange und fest an das Unmögliche zu glauben, bis es am Ende doch noch möglich wird.

Nun heißt es: »Bye, bye, Basketball! Hello, State!« Ende März haben wir nämlich unsere State Competition in Colorado Springs, für welche wir schon seit Monaten regelmäßig trainieren. Drückt uns die Daumen! Mal sehen, wie weit wir kommen. Ich werde euch auf dem Laufenden halten.

Besondere Schulaktivitäten

Meine High-School-Zeit in den USA ist vor allem durch viele besondere und für mich völlig neue Aktivitäten geprägt:

In meiner »Intro to Agriculture«-Klasse hatte ich die Möglichkeit, in einem Team einen Stuhl aus Holz zu bauen. Das hat mir unheimlich viel Spaß gemacht und ist ein toller Ausgleich zu den ganzen anderen Fächern, in denen man hauptsächlich am Laptop sitzt. Ich wünschte, in meinem deutschen Stundeplan gäbe es auch so ein Fach. Ende Februar fand dann die »National FFA Week« statt, welche eine Zeit für FFA (Future Farmers of America) Mitglieder ist, ihren Mitschülern und der gesamten Schulgemeinde Landwirtschaft näherzubringen.

An meiner Schule ist es Tradition – neben vielen anderen Angeboten wie z.B. eine Art Landwirtschafts-Quiz -an einem Morgen in der Woche Frühstück für die Lehrer zuzubereiten. Und so habe ich mich mit 15 anderen Schülern und meinem Agriculture-Lehrer bereits um 6.00 Uhr morgens in der Schule getroffen, um Bacon und Sausages zu braten und Rührei und Pancakes zu machen. Das hat großen Spaß gemacht. Als Dankeschön fürs Zubereiten durften wir dann auch das ausgewogene Frühstück essen, was uns sozusagen das Frühaufstehen an diesem Tag entschädigt hat.

Eine andere Aktion, die echt cool war, war das Pinata-Schlagen zusammen mit FBLA (Future Business Leaders of America). Es war ziemlich witzig, mit anzusehen wie Mitschüler ihr Glück versuchten, die Pinata einzuschlagen, auch wenn sie damit manchmal echt ganz schön lange erfolglos waren und anstatt die Pinata zu treffen lieber in die Luft geschlagen oder sogar einfach mal so – natürlich aus Versehen – den Baseball-Schläger weggeworfen haben. Am Ende sind wir aber immer mit reichlich Süßigkeiten aus den Pinatas belohnt worden und damit abgezogen.

Volleyball-Season in den Startlöchern

Nach dem letzten Basketballspiel der Saison war bei mir alles andere als Entspannung angesagt. Ich kann einfach nicht anders, als immer busy zu sein. Am folgenden Montag hatten wir nämlich schon direkt unsere erste Volleyball Practice. Ja, richtig gehört: Ich habe nicht nur Cross Country und Basketball gemacht, sondern mache jetzt auch noch Volleyball – neben Cheerleading wohlbemerkt! Ich möchte einfach alles Mögliche aufsaugen. Die Volleyball Season wird – wie auch Basketball – sehr stressig sein, da wir sechs Wochen lang jeweils drei Spiele pro Woche zu absolvieren haben. Auf diese Wochen freue ich mich aber sehr, da es auch bedeutet, wieder Neues zu lernen und vielleicht auch hier über sich selbst hinauswachsen zu können (denn auch beim Volleyball fange ich bei Null an); Zeit mit dem 25-köpfigen Team und meinen Freunden zu verbringen und letztendlich schöne Erfahrungen zu sammeln. Also: Let’s go!

Spring Break

Im März hatten wir hier in Colorado Spring Break. Dies bedeutete gleichzeitig auch: Road Trip Time!

Donnerstags sind meine Gasteltern, meine Gastschwester und ich auf unseren zweiten Road Trip gestartet. Dieses Mal ging es für uns erst einmal nach New Mexico, wo wir die Carlsbad Caverns erkundet haben und dann freitags weiter nach El Paso, Texas. Hier sind wir bis Sonntag geblieben, bevor wir uns langsam wieder zurück nach New Mexico begeben haben. Dort haben wir den White Sands National Park besucht, Dünen aus weißem Sand. Man hätte auch meinen können, dass man im Schneeparadies gewesen sei – so weiß ist der Sand. Das war definitiv das Highlight meines Trips. Wie kleine Kinder sind Andrea und ich die Hügel hinuntergerollt und hatten den Spaß unseres Lebens – auch wenn wir am Ende mit Sicherheit so viel Sand in unserer Kleidung hatten, dass wir damit bestimmt eine Sandburg hätten bauen können.

Nach diesem Ausflug war unser nächster Stopp in Albuquerque. In New Mexicos größter Stadt sind wir dann bis Dienstag geblieben. Am Montag freuten wir uns erst einmal auf unseren langersehnten Spa-Day in Santa Fe, New Mexicos Hauptstadt, den wir alle nach dem ganzen Stress ausgiebig genossen. Auf dem Rückweg zu unserem Hotel sind wir entlang der Route 66 gefahren, was echt besonders war. Hier durfte ein Foto natürlich nicht fehlen. Unseren Road Trip haben wir dann mit einem leckeren Eis von »Cold Stone« (sehr zu empfehlen für alle Eisliebhaber wie ich) abgerundet. Am frühen Dienstagmorgen machten wir uns dann schließlich wieder auf den Rückweg nach Byers, Colorado.

Ach, übrigens: Auch wenn es in Colorado immer noch mal schneien kann (sogar noch im Mai!) ist hier jetzt dennoch der Frühling eingezogen, was mich persönlich total glücklich macht, da ich ein echtes »Spring Girl« bin. Ich liebe es, die Vögel endlich wieder zwitschern zu hören und im T-Shirt nach draußen gehen zu können. Das Beste aber ist, dass es dank der Umstellung auf Sommerzeit jetzt immer bis 19.00 Uhr draußen hell bleibt, was mir definitiv noch mehr Energie gibt, als ich ohnehin schon von Natur aus habe. Ich durfte hier einen wunderschönen Spring Break in den USA genießen, wofür ich unendlich dankbar bin.

Und, und, und…

Als ob ich mit Volleyball und Cheeleading nicht schon genug um die Ohren hätte, nehme ich an einem »Future Farmers of America Contest« teil und wirke beim Theaterstück meiner Schule mit. Ganz nach dem Motto: »Try out everything you can. Otherwise, at the end you might regret that you didn’t do it!« Zwischen dem Ende der Basketball-Season und dem Anfang der Volleyball-Season hatten wir einen Snow Day, den meine Gastschwester und ich direkt dazu genutzt haben, uns mit zwei Freunden zu treffen, um »Tubing« auszuprobieren. In einem Reifen über den Schnee zu gleiten war echt witzig. Das hat riesengroßen Spaß gemacht. Außerdem waren wir zum Geburtstag meiner Gastschwester mit unseren Freunden Rollerbladen, haben hinterher noch Pizza gegessen und einfach gemeinsam eine tolle Zeit verbracht.

Ich kann euch nur sagen: Langweilig wird mir hier nie! Darüber freue ich mich sehr und bin dankbar, dass alles hier trotz Corona erleben zu dürfen.

Viele Grüße aus Byers, Colorado!

Stay curious!

Eure Lucie Joe