High School Neuseeland: Stinas unvergessliches Auslandsjahr

High School Neuseeland: Stinas unvergessliches Auslandsjahr

Stina durfte als Teil ihrer neuseeländischen Gastfamilie sowohl einen unvergesslichen Sommer als auch ein außergewöhnliches Weihnachtsfest erleben.

12 Monate hat Stina beim Schüleraustausch in Neuseeland verbracht und dabei ihre Entscheidung, während der Schulzeit ins Ausland zu gehen, nicht ein einziges Mal bereut. Stina durfte als Teil ihrer neuseeländischen Gastfamilie sowohl einen unvergesslichen Sommer als auch ein außergewöhnliches Weihnachtsfest erleben. Auch der Schulball und der Roadtrip mit ihrer Familie gehörten zu ihren Highlights, von denen sie in ihrem Erfahrungsbericht erzählt.

»Ich habe so viel dazu gelernt und Erinnerungen gesammelt, die ich mein ganzes Leben lang nicht mehr vergessen werde. Neuseeland ist zu einem zweiten Zuhause geworden, mit Menschen, die ich jetzt Familie nennen darf.«

Mittlerweile bin ich schon seit einigen Monaten wieder zurück in Deutschland, genug Zeit also, um alles noch einmal Revue passieren zu lassen. Mir ist vor allem in den letzten Wochen bewusst geworden, was für eine perfekte Zeit ich in Neuseeland hatte.

Wie wichtig mir, innerhalb eines Jahres, einst fremde Menschen geworden sind und wie viel ich dazu gelernt habe. Während meines Auslandsaufenthaltes und auch jetzt, habe ich meine Entscheidung nicht ein einziges Mal bereut. Im Gegenteil, ich bin Stepin für jeden einzelnen Tag, den ich am anderen Ende der Welt verbringen durfte, so dankbar!

Wie alles begann…

Alles begann im Juli 2015, als rund 50 andere »Steppies« und ich uns auf den Weg ins »Land der langen weißen Wolke« machten. Fast auf den Tag genau 12 Monate später stand ich meinen neu gewonnenen Freunden und meiner Gastfamilie gegenüber und musste ihnen unter Tränen »auf Wiedersehen« sagen.

Mein erster Schultag in Neuseeland

In dieser Zeit ist so viel passiert, dass ich unmöglich alles in einem Bericht zusammenfassen kann. Einer der wohl aufregendsten Tage, war gleich am Anfang: der erste Schultag. Am Morgen hatte ich noch ein sehr mulmiges Gefühl, denn ich hatte ja überhaupt keine Ahnung, was mich erwarten würde. Die Aufregung war allerdings völlig überflüssig, denn ich wurde sofort super lieb aufgenommen.

Alle waren interessiert zu erfahren, wie das Leben im weitentfernten Deutschland wohl sein mag. Im Laufe des Schuljahres hat sich mein erster Eindruck bestätigt. Die Neuseeländer sind definitiv die offensten und gastfreundlichsten Menschen, die ich je getroffen habe.

Das neuseeländische Schulsystem

Das neuseeländische Schulsystem und auch meine Schule entsprachen meinen Wünschen, mit »exotischen« Fächern, Schülern und Lehrern, mit einer sehr entspannten Lebensart und schülerfreundlichen Schulzeiten. Meine anfängliche Skepsis gegenüber der Schuluniform verflog innerhalb weniger Tage und mittlerweile vermisse ich sie sogar richtig. Genauso schnell wie die Skepsis, verflog auch die Zeit. Leider.

Weihnachten im Hochsommer

Dann stand auch schon der Sommer vor der Tür. Weihnachten verbrachten wir draußen bei 25°C und Sonne mit Freunden und Familie. Anstatt einer Weihnachtsgans, gab es diesmal ein original »Kiwi Barbecue«. Ein Tannenbaum musste dieses Jahr auch nicht ausgesucht werden, stattdessen wurde einfach der Plastikbaum zusammengesteckt.

In den Weihnachtsferien sind wir mit der gesamten Familie in einen zweiwöchigen Camping-Urlaub an einen See gefahren. Wir verbrachten fast jeden Tag auf dem Boot, fuhren Wasserski oder mit den »Biscuits« (siehe Foto). Lange habe ich nicht mehr so viel Spaß gehabt, wie in diesem Sommer!

Ein besonderes Ereignis: Der Schulball

Das letzte halbe Jahr verging dann noch schneller. Mit Gastfamilie und Mitschülern verstand ich mich ausgezeichnet und ich genoss jede einzelne Sekunde.

Ein großes Ereignis stand jedoch noch bevor: Der Schulball! Bereits Wochen zuvor fingen die Diskussionen über Kleider, Frisur, Partner etc. an und es gab kaum noch ein anderes Gesprächsthema.

Irgendwann kam dann der langersehnte Tag. Wir haben alle unsere Haare und Make-up gemacht bekommen, trugen unsere langen Ballkleider und machten unzählige Fotos. Einen Tag lang fühlten wir uns alle wie Prinzessinnen, es war einfach genauso, wie man es aus Filmen kennt.

Vorfreude und Trauer beim Abschied

Die Zahl meiner verbleibenden Tage in Neuseeland wurde immer geringer. Gleichzeitig wurde aber auch die Vorfreude, auf den gemeinsamen Urlaub mit meiner Familie, immer größer. Der Gedanke daran, dass ich die Möglichkeit bekommen habe, all diese Menschen, mit denen ich das vergangene Jahr verbracht habe, meiner deutschen Familie vorzustellen, machte mich glücklich. Beim Abschied überwiegte trotzdem deutlich die Traurigkeit.

Ich weiß jedoch, dass ich meine Lieben bald wiedersehen werde, denn ich plane jetzt schon einen Besuchstrip. Während meiner letzten drei Wochen in Neuseeland fuhr ich mit meiner Familie durch eines der wunderschönsten Länder dieser Erde mit türkisfarbenen Seen, tosenden Wasserfällen, tiefen Fjorden, schneebedeckten Bergen, aktiven Vulkanen, tropischen Wäldern und spektakulären Stränden.

Mein Fazit

Diese gesamte Erfahrung hat mir persönlich sehr viel weiter geholfen. Ich merke, dass ich vor allem eigenständiger und selbstbewusster geworden bin. Obwohl ich mir meine Zeit in Neuseeland nicht hätte besser vorstellen können, habe ich auch simple Dinge zu schätzen gelernt. Dinge, die man früher für ganz selbstverständlich hielt: Schwarzbrot beispielsweise oder öffentliche Verkehrsmittel, aber vor allem die eigene Familie, Freunde und Traditionen.

Ich hätte keine bessere Entscheidung treffen können. Ich habe so viel dazu gelernt und Erinnerungen gesammelt, die ich mein ganzes Leben lang nicht mehr vergessen werde. Neuseeland ist zu einem zweiten Zuhause geworden, mit Menschen, die ich jetzt Familie nennen darf. Dafür möchte ich Stepin danken.

Ich kann euch also nur ans Herz legen, jede Gelegenheit zu nutzen und den Moment zu genießen. Denn:

»In the end we only regret the chances we didn’t take, the relationships we were afraid to have and the decisions we waited too long to make» – Lewis Carroll

Eure Stina