StepinStepin

Amelie in England: 5 Sterne für mein Austauschjahr

Amelie in England: 5 Sterne für mein Austauschjahr

Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah? Und so hat sich Amelie für 10 Monate nach Northampton verabschiedet.

Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah? Und so hat sich Amelie für 10 Monate nach Northampton verabschiedet und ein aufregendes, lustiges und vor allem reiseintensives Austauschjahr in England erlebt. Den wahren Grund ihrer Länderwahl erfahrt ihr übrigens auch…

Warum eigentlich England?

Schon seit meiner ersten Englischstunde war ich fasziniert von der englischen Sprache und Kultur, deshalb stand für mich bei der Bewerbung für mein Auslandsjahr von Anfang an fest, dass ich nach England wollte. Wohin genau, das war mir eigentlich egal. Hauptsache England!!!

Meine Gastfamilie

Bereits im April wurde dann eine Gastfamilie für mich gefunden. Meine Gastmutter und mein Gastvater waren beide Kinder jamaikanischer Einwanderer und, genau wie meine 17-jährige Gastschwester, richtig offen, laut und witzig. (Ihre Katze eher nicht so, die habe ich nicht oft zu Gesicht bekommen.) Schon beim ersten Skype-Gespräch verstanden wir uns super, was ziemlich hilfreich war. Die Gastfamilie ist natürlich ein riesiger, wichtiger Teil des Auslandsjahres, und zu wissen, dass man sich mit ihnen wahrscheinlich gut verstehen wird, nimmt einem ziemlich viel Angst. Klar war ich trotzdem aufgeregt, als ich dann wirklich im Flieger saß, aber ein großer Teil davon war einfach nur Vorfreude.

»Welcome home«


Obwohl mein Flug mit eineinhalb Stunden Verspätung in Birmingham ankam, empfing meine Gastfamilie mich mit stürmischen Umarmungen und redete ohne Punkt und Komma. Eine peinliche Stille entstand während der 10 Monate, die ich bei ihnen lebte, kein einziges Mal. Von Anfang an merkte ich, wie wichtig es ihnen war, dass ich mich bei ihnen wohlfühle. So begrüßten sie mich in ihrem Haus in Northampton mit »Welcome to your home« und versicherten mir, ich könne mir alles Mögliche aus dem Kühlschrank nehmen. Wir verstanden uns sofort, sie unterstützten mich immer und ich konnte mit allen meinen Fragen zu ihnen kommen.

Das war sehr hilfreich, da die ersten paar Wochen an einer neuen Schule doch echt stressig und anstrengend sind. Auch wenn es natürlich ein bisschen dauert, richtige Freundschaften zu schließen, fand ich, aufgrund der freundlichen und offenen Art der Engländer, schnell Anschluss. Meine Angst, auf andere zuzugehen, verflog super schnell und irgendwer konnte mir immer zeigen, wo mein nächstes Klassenzimmer war oder wo es Essen gab.

Mein Alltag

Schnell ist mein »neues« Leben in Northampton zum Alltag geworden. Obwohl die Schule erst um 8:45 Uhr begann, musste ich dennoch relativ früh aufstehen: der Weg mit dem Bus zur Schule war echt lang. Da meine Freunde aber alle den gleichen Bus nahmen war das meistens sehr lustig.

Meine Schule

In der Sixth Form, die ich dort besuchte, mussten wir keine Schuluniform tragen, es gab allerdings einen Dresscode. Außerdem belegten wir dort nur drei Fächer, weshalb wir super viele Freistunden hat. Das war natürlich klasse um Hausaufgaben zu erledigen oder lernen zu können. Für mich als Austauschschülerin war es außerdem praktisch, schon in der Schule so viel Zeit mit meinen Freunden verbringen zu können.

An meiner Schule war es auch problemlos möglich, zu Beginn des Jahres noch den Kurs zu wechseln. Wenn einem ein Fach wirklich nicht gefällt, sollte man keine Angst davor haben, wenn möglich ein anderes zu belegen, um mehr von seinem Jahr zu haben.
Der Unterricht war vor allem in den Fremdsprachen entspannt, weil die Kurse nur sehr klein waren – in Spanisch haben wir zum Beispiel regelmäßig Tee getrunken.Meine Freizeit

Die Schule war immer um 15 Uhr vorbei, aufgrund der langen Heimfahrt verbrachte ich den Nachmittag dann meistens zuhause mit meiner Gastfamilie oder ging mit Freunden in die Stadt. An meiner Schule waren wir immer drei bis fünf Austauschschüler. Mit den anderen verstand ich mich sehr gut, und wir machten oft zusammen Tagesausflüge in andere Städte, wie zum Beispiel nach Nottingham, Liverpool oder Oxford.

Außerdem sind wir ziemlich oft nach Birmingham und natürlich nach London gefahren, weil man dort so viel erleben kann. Wir waren auf dem deutschen Weihnachtsmarkt und haben eine lang ersehnte Bratwurst gegessen, waren in einer Schokoladenfabrik, in einem Musical und natürlich haben wir uns auch ein paar Sehenswürdigkeiten angeschaut.

Als einen großen Vorteil am Auslandsjahr in England (und vor allem in den Midlands) empfand ich, dass ich sehr viel vom Land sehen konnte, da man überall recht schnell hinkommt.

Meine Highlights

Meine persönlichen Highlights waren definitiv die von der Partnerorganisation veranstalteten Reisen nach Schottland und Irland. Ich würde jedem Austauschschüler empfehlen, auf solche Trips mitzufahren, da man viel erlebt, neue Freunde findet und sich mit anderen Austauschschülern aus der ganzen Welt unterhalten kann.

Vor allem die einwöchige Schottlandreise war toll. Ich wusste nichts über Edinburgh und als ich beim Sonnenuntergang aus dem Bahnhof gekommen und zur Jugendherberge gelaufen bin, war ich von der Stadt komplett überwältigt. Wir waren dort in einigen Museen und sind an Halloween abends auf eine »Ghost Tour« durch die Stadt gegangen, die trotz des Regens sehr viel Spaß gemacht hat. Wir hatten aber auch viel Freizeit und sind dann im Anschluss weiter durch Schottland gefahren – zum Beispiel nach Inverness und durch die Highlands. Es war eine unglaublich tolle Reise an dich ich noch lange zurückdenken werde.

Der Dublin Trip war kürzer und von Irland haben wir deshalb nicht so viel gesehen wie von Schottland, aber auch das war definitiv ein Highlight. Zum einen habe ich meine Freunde aus Schottland wiedergesehen, zum anderen haben wir aber dann auch hier super viel unternommen. Von einer Stadtführung bis hin zu kurzen Tagesreisen in kleinere umliegende Ort: es war von allem etwas dabei.

Mein Fazit: 5 Sterne

Natürlich war mein Jahr nicht perfekt; es gab wie überall Höhen und Tiefen. Und meine letzte Woche in England war aufgrund der ganzen Abschiede besonders schwer. Aber zurückerinnern werde ich mich immer an die vielen guten Momente. Wie in der Schule der kaputte Feueralarm an einem Tag vier Mal losging, wie wir stundenlang im Supermarkt getanzt haben, unsere Ausflüge in andere Städte, wie eine meiner Freundinnen im Bus einen riesigen aufblasbaren Kaktus neben sich sitzen hatte oder wie ich mit meiner Gastmutter den ganzen Nachmittag lang Friends geschaut habe.

Ein Auslandsjahr ist vor allem in den ersten und den letzten Wochen zwar mit Stress verbunden, ich würde es aber jederzeit wieder machen und weiterempfehlen, denn es ist es absolut wert.

Eure Amelie